Ich habe einen Blog, eine Facebook – Seite dazu und einen Instagram Account. Ich war mal kurz auf Twitter, aber das funkt bei mir nicht richtig (wobei das eigentlich mein Medium sein müsste, tststs, wie man sich täuscht). Pinterest besuche ich ab und dann. That’s it.
In letzter Zeit habe ich jedoch immer mehr ein Facebook-Problem.
Ich habe länger darüber nachgedacht (geschrieben um ehrlich zu sein) und dabei konnte ich folgenden Gedankengang erkennen. Hier für euch meine Sicht der Dinge.
Mein Feed
Zum Einen geht es um meinen Feed. Das, was ich so zu sehen bekomme. Das ist einfach schlecht. Früher waren da all die Zeitungsartikel, die die großen Magazine der Welt für besonders socialmediafähig hielten. Und da klickte man sich durch allerlei Aktuelles und Triviales.
Heute ist das anders.
Mein Feed ist im wesentlichen ein Aufzählen von Posts von den immerselben 10 „Freunden“, die in regelmäßigen Abständen unterbrochen werden von Werbung und Vorschlägen, welche Seiten mir denn noch gefallen könnten. Und wenn ich sage regelmäßig, dann meine ich sowas in der Häufigkeit von jeder zweite Post.
Mein Feed ist tot. Unbrauchbar. Facebook zeigt mir Dinge, die es glaubt, die ich gerne sehen möchte. Und ehrlich Facebook. Wow! Du kennst mich nicht. So fad bin ich nicht mal, wenn ich tief schlafe.
Dazu dann die andere Seite: die mamimade Seite
Nämlich meine mamimade Seite. Wenn ich will, dass meine 600 irgendwas Follower einen meiner Posts zu Gesicht bekommen, dann muss ich mir das mittlerweile kaufen.
Früher war das nicht so. Früher waren meine Follower jene, die meine Posts gesehen haben. Heute müssen sie vorher alles herzeln, was ich von mir gebe. Dann, nur dann, besteht eine erhöhte Grundwahrscheinlichkeit, dass sie auch meinen nächsten Post zu Gesicht bekommen.
Sicher, ich kann es mir auch „erarbeiten“. Ich kann über Wochen und Monate eifrig versuchen die Aufmerksamkeit jener zu erlangen, die ja an sich schon mal ein Bekenntnis zu meiner Seite abgegeben haben. Ich kann ehrlich reichlich Zeit und Ideen und Marketing-Können in meine Facebook Seite investieren, damit der Algorithmus mir auch glaubt, dass ich ihm ernsthaft in den Arsch krieche .. und zwar genau so lange, bis sie ihn dann wieder mal ändern.
Die Plus/Minus Liste in dieser Zusammenfassung ist äußerst einseitig befüllt, wie ich festgestellt habe. Aber all das würde ich wohl der Bequemlichkeit halber noch akzeptieren. Wäre da nicht noch dazu diese Datensammlerei.
Alles zusammen ist einfach nur mehr negativ
Also wohlgemerkt, könnte ich alles so sehen, wie ich es mir ja seinerzeit einmal selber ausgewählt habe, also den kompletten Inhalt aller Leute, denen ich folge, und fb sammelt dazu dann noch meine Verhaltensdaten, ja, dann würde ich zähneknirschend sagen: „Okay. Ich will’s ja so haben. Das ist der Preis.“
Ich kriege meine ausgewählten Inhalte, sie kriegen mein Verhalten.
Aber die Kombo Algoidiot und Datenkrake ist für mich schon äußerst unlohnend. Nennt mich altmodisch. Ich sehe das so:
Ich habe gerne die ganze Zeitung in der Hand und suche mir dann die drei Artikel raus, die ich lesen will.
Ich herzele wenn mir etwas gefällt. Nur weil ich es nicht herzele heißt das nicht, dass ich es nicht sehen will. Diese Schlußfolgerung gilt bei mir nicht. Hat nie gegolten. Ist Mist.
Zurück zum Zeitungsbeispiel: Wenn mir jemand jeden Tag nur 2-3 Artikel in die Hand drückt, quasi bereits aus der Zeitung ausgeschnitten, dann finde ich das in höchstem Maße manipulativ. Ein völlig kranker Zugang irgendwie. Zensur nannte man sowas früher. Heute ist das ein „Service“, der einem untergejubelt wird, mit der Ausrede, dass es einem bequemer gemacht werden soll.
Bullshit.
Als ich all das niedergeschrieben habe, war mir klar. Das ist das Ende. Ich lasse mich scheiden. Ich werde demnächst aus Facebook aussteigen. Das ist fix.
Ich muss mir noch die Leute raussuchen, die ich tatsächlich verlieren würde. Deren einzige Kontaktquelle Facebook ist (das können nicht wirklich viele sein). Und ich möchte es ordentlich ankündigen.
Und dann byebye fb!
Es liegt nicht an mir, es liegt an dir!
Oh!
Ich sollte noch erwähnen, dass ich noch hochgradig Bedenken habe ein Unternehmen zu unterstützen, das keinerlei Steuern zahlt und das gegen Bezahlung politische Werbung empfänglichen Personen zeigt, die, also die Werbung, gelogen ist. (mehr dazu hier)
Demnächst dann ein Artikel über meine Instagram Erfahrung!