Unsere Wohnung hat sich in der Corona Stayhome-Phase als funktional, schön und gemütlich erwiesen. Die viele Arbeit, die wir in den Jahren in unser zu Hause gesteckt hatten, sie ließ uns zufrieden und entspannt sein.
Bis auf das Klo (naja und das Bad). Das Klo ist eigentlich ein No-Go gewesen. Gar nicht mein Ding.
Da ich allerdings einen Höllenrespekt vor Fliesenarbeiten habe und ich auch gar nicht recht einsehe, warum ich die Fliesen denn überhaupt auswechseln sollte (gegen das Raumkonzept – hüstel – an sich, hatte ich ja nichts), war ich äußerst erfreut, als ich vor ein paar Monaten entdeckte, dass man Fliesen einfach andersfarbig übermalen/lackieren kann.
Dann verging natürlich wie immer die Zeit, die ein solches Projekt eben braucht um zu reifen. Bis ich mich aufraffte und die Entscheidung traf es mit Kreidefarben zu probieren.
Warum Kreidefarben?
Naja, es grauste mir einfach bei dem Gedanken in diesem winzigen Raum zu hocken und zu pinseln in einer stinkenden Lösungsmittelwolke. Ich wollte was anderes probieren. Ich bin eine geübte Ausmalerin, aber auf Fliesen zu pinseln war mir neu. Auch habe ich Kreidefarben noch nie benutzt. Sie liefern am Ende eine für sie typische Optik. Das war auch ein Experiment.
Die Farbe musste ich in zwei Schichten auftragen. Die Erste brachte ich dabei mit einem Schwamm auf. Die Zweite mit Rolle. Anschließend wurde gelackt. Auch mehrfach.
Die Seiten in weiß (Farbe heißt: Pur)
Die Rückwand in einem Fastschwarz. Nennt sich „Grafit“. Hier zu sehen nach der ersten „getupften“ Farbschicht. Habe ich erwähnt, dass ich das Abkleben einer Ausmal-Szenerie nicht so prickelnd finde?
Da man ja so ein Klo in einem Vier-Personen-Haushalt nicht einfach unbetretbar machen kann, habe ich die Sache strategisch, quadratisch angelegt.
Hier das einzige Bild mit Lampe. Die spielt nämlich eine wichtige Style – Rolle. Sie ist nämlich aus Korb. Das bringt gut Wärme in den harten Kontrast der Farben. Dazu eine Pflanze. Am besten was, das man praktisch nie zu gießen braucht.
Und es schaut gaaaanz anders aus. Wir sind alle hin und weg ob dieser fantastischen Verwandlung.
Einen Magengrubschlag habe ich allerdings mittlerweile erleben müssen. Beim Putzen hat sich an zwei Stellen Farbe gelöst. Gar nicht lustig. Ich habe also ausgebessert und den Boden komplett noch weitere 2x lackiert. Ich hoffe, dass das jetzt reicht. Im Moment kann ich nicht mehr machen. Das krieg‘ ich auch noch hin. Unser „stilles Örtchen“ ist jetzt auf jeden Fall deutlich lässiger geworden.
Ich bin – kann man das in Bezug aufs Klo überhaupt sagen? – happy!
Kosten: etwa 150 Euro; Dauer: mit der ganzen Familie immerzu daheim und dem Haushalt im Nacken: 8 Tage