Ich schreibe mir jetzt die Zeit von der Seele. Ich brauche das jetzt. Wer von euch meint, dass er keinerlei Extrastress vertragen kann, klicke besser weg. Denn bei uns ging es gut rund.
Ich überlege, wie ich das erzähle ohne die Privatsphäre meiner Lieben zu sehr zu kompromitieren. Also versuche ich es so:
Wir hatten letzte Woche mitten in der Nacht die Rettung im Haus. Es war im Ende nichts Schlimmes. Das war mir auch – innerlich – von Anfang an klar. Es war mir aber auch klar, dass die betroffene Person die Profis brauchte um wieder Boden unter den Füßen zu spüren. Zur Ruhe zu kommen.
Also kam die Rettung und der Notarzt und am Ende waren wir im Spital für einen kleinen Extracheck.
Im Bett lag ich gegen vier Uhr morgens, eingeschlafen noch „früher am Morgen“.
Die Tage danach waren anstrengend, weil die Person noch in Sorge war und ich ganz in meiner ich-stütze-dich-Rolle aufging. Wieder nicht viel Schlaf.
Nebenbei baute sich die Katastrophe an einer anderen familiären Front auf. Und ja, jemand aus unserer Großelterngeneration ist gestern (vorgestern – ich schreibe und poste zeitversetzt) gestorben.
Peng!
Kein Covid.
Ich bin stolz sagen zu können, dass meine Familie stabil ist, richtig gut funktioniert, Vorzeige1plus. Aber es kracht bei mir und meinem Mann im Kräftegebälk. Daher koche ich weniger, lasse bringen, der Boden knirscht an manchen Stellen, Wäscheberge. Alles wurscht.
Trauerarbeit und die Kinder durch die Pandemie zu führen. Das steht im Vordergrund.
Und dann ruft noch ein weiterer Verwandter an und gibt bekannt, dass er Covid-positiv ist. Wir rechneten also am Kalender herum und am Ende fuhren wir akut zum Messegelände und ließen uns testen. Alle negativ.
Das wäre mir dann auch wirklich zu viel gewesen.
So.
Ich weiß, dass liest sich doch recht … viel.
Aber
seid versichert. Ich passe auf die Meinen und auch mich auf. Ich esse und trinke, dehne meinen Rücken (der schmerzt vom vielen Sitzen ein wenig), ich mache Liegstützen, gehe spazieren, meditiere … und zwar bevor ich anfange den Haushalt zu machen (wenn ich nämlich mal begonnen habe, dann ist die me-Time raus aus dem Spiel)
Ich erzähle das hier so ausführlich, weil ich weiß, dass ihr genauso wie ich dazu neigen würdet, euch selbst hintanzustellen. Und wir wissen doch alle, dass das falsch ist.
Also:
als ich heute meditiert habe, sind mir die Tränen runtergelaufen. Meinem Rücken geht’s wieder ziemlich gut. Und die Familie ist ruhiger als sonst. Wir sind inniglicher. Selbst das Pubertier.
Zum Blog:
Ich habe schon ein paar Inhalte geplant für die nächsten Tage und Wochen. Für den Blog zu schreiben, tut mir generell gut. Ich werde also schreiben. Sollte ich es nicht tun, dann weil ich auf mich achte und ich eben einen Spaziergang oder ein Nickerchen brauche. Ihr wisst Bescheid.
Und trotzdem oder vielleicht sogar wegen all dem.
Ich mag mein Leben.
Sehr sogar.