Mein Süßer und ich, wir befinden uns zur Zeit in einer Art Süß-Entzug-Testphase. Soll heißen, wir versuchen aktiv unseren Zuckerkonsum einzuschränken. Von wegen „Gesund ins Alter“.
Und damit wir nicht gleich von 100 auf 0 runtersacken, fanden wir die Idee attraktiv ab 16:30 Uhr nichts mehr zu naschen. Testweise für ein paar Wochen. Das klang irgendwie durchführbar.

Gehe nie mit einem Teenager shoppen!

Auch oder besonders nicht in „Not“situationen. Die Eltern-Teenager-Combo ist grundsätzlich nicht zum Shoppingerlebnis geeignet. Unterschiede im Geschmack werden dabei schmerzhaft offenbar. Dazu kommt, dass die größere Zahl der Teenager noch keine Ahnung hat, was ihnen steht und was eben nicht. Gepaart mit der Ironie des Lebens, dass es Teenagern nicht gegeben ist, einem Elternteil jedwede Kompetenz zuzuschreiben, läßt erkennen, dass lösungsorientierte Zusammenarbeit grundsätzlich auszuschließen ist.

Während in Österreich eine späte Debatte läuft, ob man jetzt auf E-Autos oder E-fuels umsteigen sollte, haben wir schon vor Jahren beschlossen, dass, sobald unser Auto abkratzt (Anmerkung: unser Auto ist alt!) wir mal versuchen ohne eines zu leben. Und zwar für mindestens ein Jahr.

Ein 12. am Sonntag führt dazu, dass der halbe Tag rum ist, bevor ich bemerke, dass der 12. ist. Geht es noch jemandem so?

Insofern beginnt meine „Berichterstattung“ mit etwas Blogarbeit und Terminkalender für die nächste Woche checken und nicht mit dem Frühstück. Das war schon weg.

Als meine Kinder noch Kinder waren, da wurden gelegentlich Mittagsschläfchen gehalten. Oder Nachmittagsschläfchen. Mittlerweile ist das total out. Ich bin jetzt diejenige, der irgendwann am Nachmittag die Augen zufallen. Dann liege ich auf dem Sofa, mehr oder weniger in der Position, in die ich eben gerade gefallen bin, halbherzig mit einer Decke zugedeckt …

Das habe ich schon des Öfteren gehört. Und ich stimme dem vollinhaltlich zu. Denn ich hatte in meinem Haushalt 2 Kinder, wobei man sich diese bitte 1,60m aufwärts denken möge, und jetzt habe ich „nur“ mehr 1 Kind im Haushalt und der Unterschied ist gigantisch. Und dass wo der Große doch bereits sehr selbständig war. Der konnte sich, im Vergleich zu einem Kleinkind, anziehen, aufs Klo gehen, selber essen, selber kochen gar. Er hat die Schule beinahe vollständig alleine gemeistert. Sprich, er war, jetzt so von der Basisversorgungsseite her, keine echte Last.

Man würde also meinen, dass dieser Auszug, naja, irgendwie nicht so wirklich auffallen würde. Und doch …

Der Herbst klopft an die Tür. Die Sonne steht tiefer, der Wind ist kühl. Ich muß mir schon deutlich mehr anziehen. Ach ja .. und die Schule ist wieder da!

Und damit auch der Elternabend. Ich leide an einer ausgeprägten Elternabend-Phobie. Das war nicht immer so. Ganz am Anfang, war ich auf die Info, die einem bei so einer Veranstaltung mitgeteilt wird, tatsächlich angewiesen. Aber ziemlich schnell trat der Mehrwert dann langsam, na sagen wir mal, in den Hintergrund.

So schnell kann man gar nicht schauen und da sitzt der Sohn im Auto, dasselbe bis oben voll mit Kisten, eine Pflanze am Schoß und sagt sowas wie „ein Abenteuer beginnt!“
Na, mehr braucht man als Mutter ja wirklich nicht. Der Wirbelwind der tränenschwangeren Gefühle verbirgt sich gekonnt – so hofft sie – hinter einem leicht verwirrten Gesichtsausdruck. Schließlich will man dem Kind ja nicht die Verantwortung für das Glück der Mutter auf die Schultern legen.

Wie fasst man etwas in Worte, dass man gar nicht kapiert? Hm, ich denke diese Erfahrung machen wir wohl alle immer wieder mal im Leben. Ich für meinen Teil stecke gerade mitten in sowas drin. Mein Sohn – großer Seufzer – ist ausgezogen. Und ich bin gerade in einer Art Übergangs-Gewöhnungsphase. Es saust in meinem Kopf und ist dabei doch ganz still.

Nun verhält es sich ja so, dass Mütter alle gleich sind. Also nicht komplett, aber dann in bestimmten Bereichen eben doch. Ich bin zum Beispiel gerade durch das Zimmer meiner Kinder gegangen und da lagen sie dann. Süß, schlafend, riesig irgendwie und so friedlich (es ist ein Wochenendmorgen.) Ich bin kurz stehen geblieben und habe geschaut. Auf meine Kinder. Und in ein paar Sekunden blitzten sie mir als Baby, als krabbelndes Sabbermonster, als Schulanfänger, lachend, weinend, hüpfend und eben .. schlafend durch den Kopf. Und alle Gefühle dazu.

Die Kampfsport-Disziplinen in einem Pubertier-Haushalt sind mannigfaltig. Da sind zum Einen Kaltschnäuzigkeit, Brutalität, Grausamkeit und dann gibt es noch so Themen wie Desinteresse, Augenrollen, Nicht-Hören und besonders hart umkämpft das Wieso-ich?
In keiner dieser Diszplinen hat man als Mutter Aussicht auf einen Stockerlplatz.