Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich mir im Stoffsalon ein kariertes Leinen gekauft und bis vor ganz kurzem hatte ich fix vor mir ein ganz bestimmtes Kleid daraus zu nähen. Und dann ging alles der Reihe nach den Berg runter (also kleidplanungstechnisch) und ich habe kurzerhand alle meine Pläne über Bord geworfen.
Was nicht soll, soll halt nicht.
Und obwohl eben komplett ungeplant entschied ich einfach (vielleicht war’s auch wegen der Hitze) mir ein Hängerchenkleid zu nähen. Schnittmuster hatte ich daheim.
Hier möchte ich kurz erwähnen, dass das eine echtes Urlaubsnähen war. Sehr entspannt. Immer nur gerade ein bissi was. Einmal messen, Schnittmusterpausen. Einmal nur zuschneiden. Dann ein bissi nähen. Noch ein bissi nähen. Und am Ende dann ausbessern, zurechtnähen und mit der Hand noch ein paar unschöne Ecken rausnähen.
Denn obwohl ich mich vorher gemessen hatte, war das Stück am Ende wohl eine Nummer zu groß. Und das wo es sich um japanische Schnittmuster handelt und die ja bekanntlich nicht groß schneidern.
Wiedemauchimmer. Ich habe noch ein zweites Modell aus dem Buch im Auge und da werde ich gleich von Anfang an die kleinere Größe wählen.
Zudem kann ich sagen, dass sich das Kleid nach den Änderungen wirklich sehr … will sagen … wirklich sehr angenehm trägt. Speziell im Heiß.
Und dann die Taschen! Seufz!
Kleider mit Taschen gehören ja zu den besten Bekleidungsstücken, die es überhaupt gibt. Und diese hier sind wirklich perfekt. Im ersten Moment habe ich befürchtet, dass mir das Stück als Ganzes ein wenig zu kurz ist, aber ich lasse mich eines Besseren belehren.
Das passt schon so!
Da ich ja keine exakte Näherin bin und das Teil an manchen Stellen mehrere Stofflagen aufeinander verlangt, musste ich am Ende ein wenig schummeln. Und wie sich dabei herausstellt, schummelt es sich ganz wunderbar im Garten, am Boden, im Schneidersitz.
Was für ein Klischee!