„UUOOOOOAAAAAAAHHHHHH!“, so tönt es manchmal durchs Fenster herein.
Lebt man in einer Großstadt, so wie ich. Und zwar in der dicht besiedelten Ecke, so wie ich, dann ja dann hört man seine Nachbarn. Und ich rede nicht von jenen Nachbarn, die im Haus mit einem wohnen. Ich rede von denen, die man gar nicht kennt, 2 oder 3 Häuser weiter. Wenn ich einen Kreis ziehe rund um mein Sofa von, na sagen wir mal 100 Metern, dann leben da … locker 200 Menschen. Vermutlich sogar mehr. Familien, komplette Schicksale. Alle da. Alle ganz nah. In Hörweite.
Und im Sommer, wenn es warm ist und alle die Fenster offen haben – ich rede hier von abends – dann hat es manchmal was Familiäres.
So geschehen gestern. Wir saßen vor dem Fernseher und genossen einen Film – wir machen das gerne. Ihr wisst Bescheid. Die Fenster waren gekippt, die Füße hochgelagert, das Strickzeug am leisen Klappern, da plötzlich drang es zu uns herüber, das „UUOOOOOOAAAAAAHHHH!“
Es war ein Männerjubel. Kein „Ja! Juhu!“, kein kleines „Ich freu’ mich!“. Es kam aus der Hüfte, es war kampfbetont, es hatte was Archaisches, leicht gröhlig.
Mein Mann neben mir, ganz im Film versunken, murmelte nur: „Da läuft wohl irgendein Fussballmatch!“
Ich liebe das!