Neulich habe ich euch gezeigt, was mich inspiriert hat meine alte Lieblingsjeans aus ihrem Dornröschenschlaf zu holen. Ihr ein zweites Leben zu schenken. Und mir!
Neues Leben sollte rein in das Ding.
Style-Richtung: kreativ, lässig.
Pinterest hatte mich inspiriert und Hosenflickerfahrung habe ich ja, Danke an die Kinder, reichlich.
Kurz aber noch ein Vorwort an ein paar meiner lieben Leserinnen, die vor derlei Aktionen, wie es scheint, zurückschrecken: Ja, man muß um flächig an einer Hose (oder auch einem Ärmel) arbeiten zu können eine Seitennaht auftrennen.
Aber
1.) So man nicht der Teddybärli-Bügelbild-Typ ist, gibt es nun mal keine andere Möglichkeit. Also nützt Panik, Angst oder Faulheit auch nicht viel. Akzeptanz ist das Motto der Flick-Stunde. Der Rest ist halb so dramatisch, denn …
2.) … jede gekaufte Jeans ist so gebaut, dass sie an der Schenkelinnenseite mittels der berühmt-berüchtigten Kappnaht zusammenhält. Die Aufgabe dieser Naht ist zu halten, nicht aufzugehen, never. Deswegen wetzen ja Jeans am (wohlgemerkt vorgealterten) Stoff auf – innen am Schenkel, äußerst ärgerlich – aber eben nicht an der Naht.
Und aus diesem Grund trennt man eben die äußere Naht auf. Diese ist in den meisten Fällen eine ganz gerade, simple Naht und wenn man mal den ersten Zentimeter hat, ist der Rest, im Vergleich zum Auftrennen von fast allen Nähten, die nicht gerade, simple Nähte sind, ein Kinderspiel.
Also ran an das Auftrennen ihr Lieben, alles halb so dramatisch.
Versprochen.
Ich persönlich bin eine unexakte Näherin, mit Tendenz zur zarten Faulheit. Deswegen fixiere ich Stoffe, die ich von innen anlege gerne mit einem Stoffkleber. Ich habe mich einfach zu häufig an hilfreichen Nadeln gestochen. Dazu kommt, dass so eine halbgeöffnete Jeans ja nicht geradlinig durch die Maschine zu schieben ist und sich dann erfahrungsgemäß alles verschiebt, faltet und sonstige Unerwünschte Nebenwirkungen zeigt. Ergo fixiere ich mit Spray.
Je nach Wunsch wähle ich zum Annähen dann die entsprechende Garnfarbe
– so, daß man die Naht gar nicht sehen kann,
– im Ton passend aber kräftiger in der Farbe, sodaß man die Naht sehen kann oder
– total auffällig – BUMM! Kontrast (nicht in diesem Beispiel hier bei meiner Hose – ich bin eine Ausgewachsene! Dies ist meine Lieblingsjeans – Experimente nur in dezent – klar, oder?)
Zum grob Besticken habe ich simples Stickgarn in unauffällig Farben gewählt und eigentlich irgendwie ganz Daumen mal Pi losgestickt.
Obwohl mir die außen aufgenähten Patches sehr gut gefallen haben, habe ich das nicht getan. Der Grund: ICH HABE KEINEN STOFF!
Und extra wegen eines 10x8cm Stückes ins Stoffgeschäft zu fahren, schien dann doch ein wenig hysterisch.
Aber es ist mit einer gewissen Voraussichtigkeit davon auszugehen, dass diese hier nicht die letzte Jeans war, die ich geflickt habe. (ichfallgleichvomSofavorlachen) Ich darf also beim nächsten Darüberstolpern flickenfähigen Stoff kaufen.
Ich werde die Hose aufgekrempelt, wie am oberen Bild tragen. Das sieht cool aus .. finde ich. Dazu plane ich ein simples weißes T-Shirt und Ballerinas. Vielleicht in Gold oder so. Ein paar Lederbänder am Arm, Sonnenbrille.
Neuer Look mit alter Jeans!
Ich werde Fotos machen – versprochen – das Wetter ist mir jetzt halt noch zu kühl!
Und ich bastele noch an einem weißen T-Shirt für mich!
🙂
die Vorgeschichte:
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