Ich gehöre ja zu Jenen, denen der Winter nicht so viel ausmacht. Zieht man sich warm an, dann spaziert’s sich’s im Schnee, find’ ich, genausogut wie bei .. naja .. beinaher jeder anderen Temperatur auch.
Es gibt nur eine Sache, die mir den Winter regelmäßig ein wenig, na sagen wir mal, erschwert. Und das ist die Sache mit der Kopfbedeckung. Genauer mit den Mützen, die man ab einer gewissen Temperatur besser um die Ohren hat. Es gibt sie in allen Farben, mal wuchtig und aufgeblasen dann wieder sehr körpernah und beengend. Mützen sind in unseren Breiten ein ausnehmend sinnvolles Accessoires.
Auf der Plusseite verbuchen Mützen nämlich die warmen Ohren, den warmen Kopf und natürlich unbedingt erwähnenswert den Farbtuper, den Mützen in das modische Schwarz-Grau-Farblos-Winterjacken-Spektrum bringen. Die Mütze lebt. Ich habe es die letzten Tage mal so aktiv beobachtet und von Neon-Gelb bis Rot-Pink geringelt war alles dabei.
Aber wie es nun mal so ist, hat auch diese gestrickte Medaille zwei Seiten. Das wohl eindeutigste Minus der Mütze war schon bisher das Abnehmen derselben. Wie seinerzeit am Ende des ersten Lockdowns einfach alle ihre Hauptbehaarung deutlich aus-der-Facon-geraten trugen, so kann man die Mützenträgerin auch ohne diesselbe erkennen. Denn völlig unabhängig wie liebevoll frau sich vorher zurechtgestylt hatte, nach dem Mützetragen ist das Werk definitiv nicht mehr zu erkennen.
Somit kann man sagen, dass das Tragen einer Mütze mit dem Verlust der haartechnischen Würde einhergeht.
So war das bisher. Und frau hat das auch ertragen, zum Teil weil .. siehe warme Ohren und so .. zum Teil, weil alle Anderen mindestens genauso zernepft durch die kalte Saison stapften.
Die Pandemie hat der elenden Angelegenheit noch die Masken-Komponente hinzugefügt. Was während dem Anziehen derselben rund um die Ohren zu einem zumindest kurzfristigen AbstehOhr-Freiluftgefühl führt. Beim Rumfummeln, um die Mütze wieder über die Ohren drüberzustülpen, empfiehlt es sich die Handschuhe auszuziehen, was, wie wir alle wissen, nie eine gute Idee ist. Handschuhe fallen runter, werden abgelegt und man muss immer extra an sie denken. Weil, wenn man das nicht tut, sind sie weg. Handschuhe ausziehen gilt es demnach definitiv zu vermeiden. Ein echtes Dilemma. Ein Risiko das man auf sich nehmen muss. Zudem, ich habe ich es nachgemessen, flutscht die Maske in der Hälfte der Fälle beim Mütze-wieder-drüberziehen, abermals vom Ohr. Eine erstaunlich sekante Geschichte. Ich spreche aus dem Herzen und der Erfahrung.
Will man, so wie ich, dann noch Musik oder Podcasts hören, weil man ja ein Weilchen unterwegs ist, dann erweitert sich das Fummel-Spektrum natürlich noch um eine weitere durchaus unerfreuliche Ebene. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass man kabellos ein wenig besser fährt, aber gesichert ist das nicht. Kabel mit Maske stell’ ich mir aber mannigfaltig komplex vor. Wiedemauchimmer, will frau hören – etwas anderes als die Unterhaltungen der Teenager im Zug – dann stöpselt sie eben nochmal am Ohr rum.
Und, jetzt kommt’s, will sie dann noch einen Podcast aus der täglich aktualisierten Liste auswählen, braucht sie … ja genau .. die Brille.
Ich plane meinen morgendlichen Weg in die Arbeit mittlerweile dergestalt, dass ich zu diesem Zeitpunkt bereits im Zug sitze und … die Mütze abnehmen kann. Schlicht weil mir die Mütze-Maske-Ohrstöpsel-Brillen-Kombi einfach zu viel ist.
Ich gebe allerdings zu, dass meine Haare dann …..