Diese Woche war ich mit der kleinen Miss in der Volksoper. Dort wurde die Zauberflöte gegeben. Die kleine Miss mag die Zauberflöte. Naja und ich … ich kann sie auch auswendig. Wohl seit 30 Jahren. Ergo: wir totale Fans. Wir saßen günstig ganz oben, ganz hinten. Es war ein Abchecken: „Gehen wir auch in Oper?“
Wir gehen ins Theater (der Jugend). Regelmäßig. Und wir gehen ganz gerne auch mal ins Musical. Das Angebot in Wien ist ja … beträchtlich. Enorm. Kultureller Supergau.
Aber gehen wir auch in Oper?
Es stellt sich heraus: Ja. Wir gehen. Wir lieben Oper.
Die Tatsache, dass da ein komplettes Orchester und irgendwas um die 14 Profisänger, dazu noch eine Selektion an Sängerknaben auf der Bühne stehen und uns eine Geschichte singen, hat mich diesmal gepackt.
Ich fühlte mich – verzeiht mir den Ausdruck – geliebt. Es war schön. Es war spannend (bitte jedesmal, wenn die Königin der Nacht auf die Bühne kommt, muss man ja den Atem anhalten …. jedesmal). Es war weise. Es war lustig.
Weise?
Ja, weise?
Denn da gibt es Stellen in der Oper, die haben mich spontan an die Politik heute erinnert (Nicht zufällig. Der Schikaneder war ja ein Hund 😉 „Bekämen doch, die Lügner alle, einen solches Schloß vor ihren Mund!“
Bimmelt es da wo?
Getroffen hat mich auch die Aussage des Papageno „Gibt ja noch mehrere wie mich!“, mit dem dazugehörigen Blick ins Publikum.
Das sagt er an der Stelle, als er klar macht, dass er kein Interesse hat in den Weisheitstempel einzutreten, die Prüfungen bestehen zu müssen und danach halt .. naja erleuchtet zu sein. Ihm reicht sein Krug Wein, Brot und .. natürlich seine Papagena.
Naja und ich denke da sind in Realität ganz viele Menschen. Niemand von uns mag in den Ring steigen um die Dinge in die Hand zu nehmen. Nicht jeder ist eine Greta. Versteht ihr? Aber alle haben den Druck eine sein zu müssen. Denn nur dann ist man … ja was denn eigentlich? Und wenn dann jemand kommt, der es tatsächlich macht. Dann fühlen wir uns schlecht (also manche offensichtlich) und schimpfen herum. Weil’s halt drückt.
Anstatt, dass wir uns einfach eingestehen:
„Ich bin ein Papageno.“