Begonnen hat das Parklet mit ein paar Blumentöpfe in meinen Fensternischen. Inspiriert von einer Dame ein paar Gassen weiter, die zwei Töpfe mit Primeln in ihre Kellerfensternischen stellte. Und das in einer Gasse mit Schule. Da dachte ich mir: „Das probierst du auch! Was soll schon passieren?“
Das Foto oben zeigt die ersten Pflanzen. Darunter die Ramblerrose (ganz links im Bild). Ich erinnere mich gut, sie im Ausverkauf in einer Gärnterei erstanden zu haben. Ich wollte nicht viel Geld ausgeben, für den Fall, dass den Topf jemand klaut.
Die restlichen Pflanzen haben die Fensternischen nicht überlebt. Aber die Ramblerrose sieht mittlerweile so aus:
Wohlgemerkt auch die Rose hat so ihre Problemchen. Sie wird gerne von Ungeziefer befallen und dann muss ich mit Spray und derlei anrücken. Da die Pflanze aber schon so groß ist, krieg‘ ich den Befall nie vollends in Griff. Vielleicht bin ich auch nur zu lax. Auch möglich. Man kann aber trotzdem nicht behaupten, dass es der Pflanze schlecht ginge. Sie wächst und gedeiht und wäre wohl doppelt so hoch bzw. voll, würde ich sie nicht einmal im Jahr kräftig zurückschneiden. Der Lavendel in ihrem Trog .. könnte der vom Anfang sein. Das kann ich nicht gesichert sagen.
Einen Sommer lang haben sich die Töpfe in den Nischen vermehrt und ich habe gegossen und begonnen mit den Leuten zu plaudern. Und dann kam der Bezirk auf mich zu und fragte ob wir ein Parklet, das verwaist war und nicht aufgestellt werden konnte, bei uns aufstellen würden wollen. Und nach kurzer Nachfrage im Haus, haben wir „JA“ gesagt. „Wir nehmen, wir bauen, wir machen!“ Gesagt getan. Im Juni 2020 war dann alles genehmigt, der Parkplatz per Schilder zeitgerecht frei gehalten und mit einer Portion Muskelkraft und Schweiß haben wir gemeinsam das Parklet aufgebaut.
2 Jahre ist das jetzt schon her. Dank der Pandemie haben wir das Parklet bis zum heutigen Tag noch nicht abbauen müssen. Und auch im kommenden Winter werden wir es hoffentlich stehen lassen dürfen. Die Amtswege dafür stehen auf meiner ToDo-Liste sobald ich aus dem Urlaub zurück bin. Auch um finanzielle Unterstützung werde ich wieder ansuchen. Wir brauchen ein paar großte Töpfe für die Bäume. Die kommen halt nicht billig um die Ecke. Aber insgesamt reden wir hier nicht von enormen Beträgen.
Apropos Bäume. Ich habe das erste Foto der Birke gefunden. Da sieht man schon, dass da ordentlich was weitergegangen ist. Im Vergleich dazu ein aktuelles Bild. Nicht ganz derselbe Blickwinkel, aber man sieht schon, dass der Baum Gas gegeben hat.
Das Parklet ist vor allen in den Monaten Juni und Juli ziemlich exponiert. Es sind wohl gar nicht die Anzahl der Sonnenstunden, es ist ziemlich sicher eher die asphaltierte Umgebung, die die Lage zu einer Extremeren machen. In den Nischen ist es nochmal ein Stück härter zu überleben. Zunächst bewegt sich dort die Luft deutlich weniger, die Hausmauer verstärkt zudem die Hitze nochmal ein gutes Stück und dazu kommt die Tatsache, dass in der Nische keine wirklich großen Töpfe stehen können. Das Wasserreservoir somit ein beschränktes ist.
Abseits von den Lebensbedingungen ist das Parklet aber ein, wenngleich auch kleiner, dann doch Erholungsraum. Mehr im Geiste. Denn, dass es wahrgenommen wird, ist unbestreitbar .. und es wird entspannend wahrgenommen. Im Sommer wie im Winter .. eigentlich immer.
Und für den Schluß habe ich jetzt noch einen kleinen, entzückenden Highlight für euch. Wobei .. es ist finster. Denn im Sommer, des Abends, da zirpt eine Grille in unserem Parklet. Und ich finde das entzückend. Das ist so viel besser als jedes Auto jemals vor meinem Fenster stehen kann … TON AN!
Liebe Grüße aus dem Parklet!