Heute erzähle ich euch ein wenig von meinem Wohnen in Wien. Es ist total unbeliebt in der Stadt im Erdgeschoß zu wohnen. Ich für meinen Teil hätte das freiwillig nie gemacht. Total uncool. Wer kann wohnt weit oben: weniger Staub, mehr Licht und weniger Lärm.
Der Blick vom Gartensofa ist jedes mal wieder einfach unfassbar für mich. |
Aber wie so alles, hat auch das Leben im Erdgeschoß Vorteile. Ich zähle jetzt mal ein paar Positiva auf.
1.) Das Fenster auf ganz normale Höhe:
Da kann man nämlich schwedische Möbelpakete reinreichen. Nix Stiegenhauskurvenprobleme oder „Passt das noch in den Aufzug?“. Fenster auf (und Altbaufenster sind ja eher groß) und rein damit. Funktioniert im Übrigen auch mit schlafenden Kindern 😉
Fenster funktionieren auch andersrum. Soll heißen, man kann Dinge auch rausreichen. Geldbörseln zum Beispiel, die man vergessen hat oder Sonnenbrillen. Die Kinder geben gerne Jacken gleich am Fenster wieder ab, die ich sie genötigt habe anzuziehen, weil ich dachte es sei doch noch zu kalt für „ohne“.
Meine Kinder frühstücken in der warmen Zeit oftmals nicht am Tisch. |
2.) Der getretene Keller unter unserer Wohnung ist auch im Sommer kalt.
Und somit hat es bei uns nach 2 Wochen Jahrhunderthitze in der Wohnung zwar auch für uns beachtliche Temperaturen, aber ein Überleben ohne Klimaanlage ist möglich. Unterm Dach hört man ja gruselige Geschichten …
Der Garten ist klein, aber dann durchaus groß genug! |
3.) Der Garten
Okay, die Bilder sprechen ja schon Bände. Und einen Garten hat mitten in der Stadt wirklich nicht jeder. Aber wir eben schon! Wir haben einen winzigkleinen, schattigen Garten. Früher war das mal der Gastgarten eines Restaurants/Wirtshauses. Alles Kies, 2 riesige Bäume. Wir haben den Kies abgeschaufelt, Rasen gesät und gepflanzt, gepflanzt, gepflanzt. Einer der großen Bäume fiel einem Sturm zum Opfer, der andere ist unsere 100 Jahre alte Kastanie. Optisches Highlight im Garten und auch das Teil, das am allermeisten Arbeit verursacht. Fakt.
Wetter vorher sehen? Keine Chance. Wettertechnisch kann ich nur die Gegenwart sehen. |
4.) Wir werden nicht jünger
Noch sind wir ja mitteljung oder mittelalt. Wir sind mittendrin in unserem Leben. Aber wir wissen, dass der Tag kommt, an dem die Stufen, die man zu steigen hat, ein Thema sind. Und es geht ja eigentlich gar nicht nur um die zu steigenden Stufen, nein, es geht ja am Ende auch darum, dass man jeden nur erdenklichen Käse raufschleppen muss.
Als meine Kinder klein waren – so Neugeborenes plus einen 3-Jährigen -, war ich dermaßen dankbar, dass die Einkäufe und auch die Kindern nicht auch noch Höhenmeter zu überwinden hatten. Ich scherze nicht, wenn ich sage, dass ich unsere Wohnungstür j-e-d-e-s-m-a-l mit einem inneren Seufzen begrüßt habe.
Und: naja, ich weiß zwar noch nicht welche Schwierigkeiten im Alter auf mich warten, aber ich bin mir sicher dem Leben wird etwas einfallen.
Bei uns wächst alles! |
Soweit so Erdgeschoß. Ja, straßenseitig ist es nicht so der Bringer ganz unten zu wohnen, aber wie gesagt: alles geht nicht. Weiter oben hätten wir keinen Garten. So ist das nun mal!
Ich nehme mal an, dass die Land-Leute unter euch dieses Thema geradezu belanglos finden können. Hier in der Stadt ist das Stockwerk, in dem man wohnt, absolut ein Thema. Großes Mama-aus-der-Stadt-Ehrenwort!