Könnt ihr euch noch erinnern an den Anfang? Als alle Klopapier gekauft haben? Als die ersten Leute eine Maske trugen? An eure erste Maske? Selbergemacht? Oder war’s so eine türkise „Gewöhnliche“?
Das fühlt sich lange her an. Für mich zumindest. Was Corona angeht sind wir ja schon Profis. Dritter Lockdown. Weihnachten überstanden, Ferien, Sylvester, Geburtstage. Alles gemanagt irgendwie.
Ich erinnere mich an die ersten Podcasts zum Thema. „The Hammer and the Dance“. So funktioniert Pandemiebekämpfung: mit dem Hammer draufschlagen (Hammer ist kompletter Lockdown .. so wie damals im März des letzten Jahres). Die Zahlen werden daraufhin klein, aber eben nicht Null. Und dann? Danach tanzt man mit dem Virus. Ganz vorsichtig. Mal ein Schritt hier, dann einer hier, dann wieder ein Hüpfer zurück. Man tanzt um die Zahlen rum. Rauf dürfen diese nicht gehen, zumindest nich exponentiell. Das haben alle kapiert. Man fühlt sich auch zu Hause am Sofa nicht wohl, wenn die Zahlen in den Nachrichten jeden Tag weiter oben sind – und zwar ein gutes Stück weit – als noch am Tag davor. Exponentiell, das spüren wir mittlerweile alle, nein exponentiell lässt sich’s nicht tanzen. Da muss dann wieder gehämmert werden.
Es zermürbt einen natürlich. Dieses Nicht-wirklich-viel-tun-können. Hammer und Tanzen, das ist nicht was man so lernt, wenn’s um Selbstverteidigung geht. Scheiß, Virus aber auch.
Gestern habe ich dann gelesen von einem anderen Vergleich, der in der ganze Sache ein Computerspiel wiedererkennt. Und zwar eines von jener Sorte, wo in jedem Level der Bösewicht immer ärger drauf ist und man selber dafür immer tollere Waffen erhält.
Wir sind demnach jetzt in dem Level mit den Mutanten. Der Feind ist mutiert. Nicht ganz arg, aber genug – der fiese Hund – um Stress zu verursachen. Wir haben dafür neue Waffen. Es klingt nicht berauschend, aber eine FFP2 Maske ist tatsächlich deutlich effektiver, als ein selbstgenähtes Baumwolltüchlein. Weiters haben wir jetzt Tests. Hier bei mir an jeder zweiten Hausecke und dazu auch noch welche für daheim. Das bedeutet, wir erkennen den Feind früher.
Das Megaüberraschungspaket in Gold und Glitzer, auf das man aber nur unter ganz bestimmten Bedingungen klicken kann, ist in unserem Fall die Impfung. Wow! Die absolute Wunderwaffe! Jackpot. Ein Picks und du bist unverwundbar. Wahnsinn. So einfach.
Was bringen die nächsten Levels? Naja, der Feind schläft leider nicht und bisher haben sich seine Mutationen kaum in der besonders schmerzhaften Todesrate gezeigt. Wollmamalhoffen, dass das so bleibt. Von mir aus soll es noch eine Mutation geben, bei der man blaue Punkte am Po kriegt. Okay, die dürfen auch jucken, von mir aus. Aber viel mehr fänd‘ ich jetzt echt entbehrlich.
Wir quälen uns ja eh schon mit den absolut unnötigen Fallen und Stolpersteinen, die uns ein Haufen Idioten, die unbedingt Demonstrieren oder auch im „Zweitwohnsitz“ Party feiern müssen. Als wäre das daheim bleiben und niemanden sehen nicht schon schwer genug.
Ich persönlich hätte gerne irgendeine coole, von mir aus auch völlig unwirksame, „Waffe“ im aktuellen oder nächsten Level des Pandemiecomputerspiels. Alle tragen bei Sonnenschein Elton John mäßige Sonnenbrillen. Sowas in der Art halt. Fix. Alle. Sternchenbrille! Yeah! Nur um die Stimmung zu heben, wenn man wieder mal das Klopapier nachfüllen geht. Ich bin überzeugt, das hilft. Wir Menschen sind verrückt genug. Das könnte hinhauen. Wenn wir lachen, dann werden wir stärker, dann halten wir auch mehr aus. Wir tanzen dann exakter, wenn ihr versteht, was ich meine.
Ja, Sternchensonnenbrillen! Ja, ich denke, das wäre eine gute Geheimwaffe!
Aufgeben sollten wir nicht. Niemals!