12tel Blick November 2020

Es war einer von den sonnigen Tagen in Wien. Es war Lockdown, es war eigentlich eher kalt. Wir waren zur Grippeimpfung bestellt und am Rückweg bin ich kurzerhand mit dem Rad rauf auf die Albertina geradelt. Hab‘ ich noch nie gemacht. Hab‘ da oben auch noch nie ein Rad gesehen. Skateboards, ja. Räder, noch nie! Aber es war so schön, ich musste die Gelegenheit nutzen. Eh klar, oder?

Dieser Lockdown ist ruhig aber erfahrener. So fühlt es sich an. Die Leute wissen was möglich ist, ohne der Krankheit in die Hände zu spielen. Sie halten Abstand. Jeder hat seine Maske parat. Im Freien tragen sie nur wenige. Die Innenstadt ist stark beruhigt, aber nicht leergefegt. Es wird gelebt. Nicht genossen, aber eben auch nicht in Panik in den eigenen vier Wänden dauergelitten, wenn ihr versteht.

Der Hase ist bereits auf Weihnachtsferien gegangen. Der Würstelstand hat geöffnet und er hat auch Kunden. Das finde ich ehrlich gut. 

Nun der Blick aufs Parklet.

Wie nicht anders zu erwarten, ist das Parklet zur Zeit nicht nur weniger grün sondern auch praktisch keine Arbeit mehr. Ich habe einiges bereits zurückgeschnitten, Rindenmulch aufgetragen, aber sonst kann ich nicht mehr viel machen. Das Laub lass‘ ich absichtlich liegen .. das macht Stimmung. Sterilität brauchen wir hier nicht! 🙂

Da wir das Parklet in diesem Winter tatsächlich stehen lassen dürfen, kann ich mittlerweile auch erkennen, wie sehr es mein Leben beeinflusst, wenn KEIN Auto vor meinem Fenster steht. Es ist so viel mehr … entspannend.

Das Parklet wird im übrigen immer noch viel betrachtet und wenn ich draußen rumwerkle, werde ich jedes mal angesprochen. Demnächst werde ich die Lichterkette an dem kleinen Tannenbaum anbringen. Und ich überlege wieder die Straße zu bemalen! Mal sehen!

zur verfuchsten Eva