Meinung
In den USA möchte man ja zur Zeit eher nicht residieren. Da ist dieser völlig irre Präsident, da ist eine Pandemie, die komplett außer Kontrolle ist (100.000 Neuinfektionen am Donnerstag) und das in einem Land an dem womöglich die an sich schon schwierige Situation mit Krankenversicherungen in ein paar Tagen noch ein gutes Stück schwieriger wird (dann steht Obama-Care zum wiederholten Male vor dem Supreme Court).
Und dann kommt da diese Wahl daher, die sich einfach nicht zu einem Ergebnis durchringen mag.
Nach 4 Jahren Donald Trump ist es verständlich, dass ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung große Lust hat dem Präsidenten ein „You’re fired!“ entgegenzuschnalzen. Dass aber immer noch so um die 48% der Wählerschaft dem Orangenen ihre Stimme geben, ist widerum unfassbar.
Man kann vorsichtig davon ausgehen, dass Joe Biden das Rennen gemacht hat. Aber die Bühne, die er übernimmt, wird ein Saustall sondergleichen sein und die Bevölkerung steht sich in zwei Lagern knurrend gegenüber. Ich beneide ihn nicht um die Aufgabe.
Wiederholt habe ich, schon in den letzten Wochen gehört, dass die eigentliche, die wirklich große Herausforderung, gar nicht die Wahl ist. Nein, es ist die Zeit zwischen dem 3. November (dem Wahltag) und dem 20.Jänner (letzter Tag vor der Angelobung des neuen Präsidenten).
Und da sind wir wohl jetzt.
Worauf kann man sich einstellen und wie verkraftet man das alles am „einfachsten“?
Nun, ich rate dazu die Situation folgendermaßen zu betrachten: Donald Trump ist ein narzistisches Superkind im zarten Alter von 74 (?) Jahren. Er ist unfassbar verwöhnt und grenzenlos egoistisch. Er hat in seinem Leben niemals klein beigeben müssen, weil er das Geld hatte, sich immer irgendwie rauszukaufen, rauszuklagen. Er würde zusammenbrechen, müßte er sich eingestehen, dass er tatsächlich versagt hat. Menschen dieser Art beißen, fauchen und treten, wenn sie in die Ecke gedrängt werden. Wenn sie genug Macht und Geld haben, dann bringen sie andere dazu für sie zu beißen, zu fauchen und zu treten.
Ich gehe davon aus, dass wir einige Varianten davon erleben werden. Donald Trump wird seine Soldaten (Anwälte) ausschicken, damit sie im „seine“ Wahl gewinnen.
Wir werden also viel hören an Getöse und irren Angriffen verbaler Natur und natürlich wird sich alles was möglich ist auf der Ebene der Gerichte abspielen.
Das ist alles vorhersehbar. Das kann man in den kommenden Wochen als Headline in der Zeitung erkennen und auch gleich wieder beiseite legen. Ob diese Klagerei Erfolg haben kann, werde ich demnächst mal erläutern. Da muss ich noch extra reinlesen. Aber egal was in den Zeitungen stehen wird, es ist das Fauchen eines gekränkten Riesenbabies, das nicht machen will, was von ihm verlangt wird. Punkt.
Donald Trump wird nicht anrufen und Joe Biden zum Sieg gratulieren.
Was in all dem Chaos interessant zu beobachten sein wird, ist die Umgebung um ihn herum. All die Mitmachthaber um ihn. Die Senatoren, seine Minister, seine Mitarbeiter. Was machen die, wenn ihr Chef ganz offensichtlich versucht eine Wahl zu manipulieren. Was macht Fox. Wie sehr werden sie ihn im großen Kreischen unterstützen? Wieweit gehen sie? Sie alle.
Ich gebe mich keiner Illusion hin, ob ihm die Leute, die im vier Jahre lang den Rücken frei gehalten haben, jetzt auf einmal in denselben fallen könnten. Der Skrupellosigkeit dieser Leute scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.
Ich will nur wissen, wieweit sie gehen.
Denn wenn sie bereit sind den ganzen Weg zu gehen, dann sind sie nicht nur opportunistische Mitläufer, dann sind sie willens ihr Land zu zerstören.
Anderes Kaliber.
Andere Art von Gefahr.
Ihr könnt euch also zurücklehnen und die Kreisch/Fauch-Orgie angewidert beobachten. Oder auch genießen, wenn ihr zu dieser Sorte Leute gehört. Die Spiele beginnen.
Jetzt wird sich zeigen, was die USA noch aushalten.
Man möchte ja wirklich nicht dort leben.