Und jetzt ist es auch bei uns passiert. Ein Terroranschlag in Wien. 4 Leben beendet. Von einem Oaschloch (Arschloch). Von einer Persönlichkeit, die wohl solide Probleme mit sich selbst hatte. Das nehme ich jetzt einfach mal an. Das tippe ich hier einfach so rein, weil ich der Überzeugung bin, dass ein Mensch der mit sich klar kommt und der sich seiner sicher ist, derartigen Scheiß nicht tut.
Womit wir schon bei der Absicht sind. Die ist ja bekanntlich die Menschen zu verängstigen, ihnen den Spaß an ihrer Freiheit zu nehmen, ihren Alltag zu durchbrechen. Und wenn ich auch natürlich nicht für alle sprechen kann, so weiß ich doch ziemlich genau; dass das bei mir so nicht funktioniert.
„Schleich di, du Oaschloch!“ hat ein Anrainer dem Attentäter hinterhergerufen. Und ich rufe diesselben Worte mit derselben Attitüde. Der Wiener Grant ist hart wie Granit. Und er kommt von Herzen.
Was die Familien durchleiden die getroffen wurden und die einen aus ihrer Mitte verloren haben, mag ich mir nicht vorstellen. Kann ich nicht. Es ist für mich nicht fassbar. Ich weiß nur, dass ich für sie empfinde, dass ich ihnen sagen würde wollen, dass sie sich auf mich stützen können wannimmer sie mich brauchen. Dass ich an sie denke und dass sie in unserer Mitte sind. Nicht alleine.
Was ich all jenen, die am Horizont die Welt untergehen sehen, sagen möchte, ist aber folgendes:
Nein, sie geht nicht unter, die Welt. Sie ist noch nie untergegangen. Es wirkt womöglich so, als würde es dunkel werden am Horizont. Aber dagegen kann man was tun. Und selbst, wenn es dafür zu spät scheint oder sogar mancherorts ist, so ist das kein Grund die Hoffnung aufzugeben. Ganz im Gegenteil, je dünkler desto mehr muss man etwas tun. Und sei es nur nicht aufzugeben.
Ich habe hier schon mal darüber geschrieben und ich wiederhole es heute noch einmal: Wir leben in einer Zeit, die aus anderen Zeiten der Geschichte betrachtet wunderbar erscheinen würde. Wir haben das unfassbare Glück seit Jahrzehnten ohne Krieg und in wirtschaftlichem Reichtum zu leben. Unsere Region ist von Naturkatastrophen verhältnismäßig verschont. Wir sind womöglich ein klein wenig verwöhnt deswegen. Auch okay. Aber den Respekt und die Verantwortung gegenüber unserer Geschichte, unseren Ahnen und unserer Kinder sollten wir aufbringen können, dass wir nicht schon beim potentiellen Auftauchen einer womöglich-Schwierigkeit aufgeben.
Als im vorigen Jahr hier ums Eck ein Wohnhaus explodiert ist, sind da viele Dinge mit den Menschen rundherum geschehen, aber das offensichtlichste (ganz blödes Wort), das, was ganz klar herauskam, und zwar innerhalb von Minuten nach dem „Bumm“ war, dass die Menschen da waren um zu helfen, dass sie sich angeschaut haben und augenblicklich wussten, was zu tun ist.
Es gibt keinen Grund aufzugeben.
Nur Herausforderungen.
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