Frei von der Leber geschrieben: Sommerferien

Frei von der Leber heißt hier, dass ich planlos runterschreibe, was mir gerade in den Kopf kommt. So als säßen wir beisammen und wir plauschen, wobei ihr mich in diesem Fall halt nicht unterbrechen könnt. Trotzdem.

Diese Sommerferien sind eigen. Für mich. Ich habe keinen Job mehr, weil die Firma für die ich gearbeitet hat grad halb eingeht. Jetzt habe ich demnach „Sommerferien“, bin Kundin beim AMS und pflege meinen Garten. Gibt Schlimmeres.

Es fühlt sich dennoch schräg an, auch weil in den letzten 15 Jahren 14 Sommer ohne Job waren und ich ja intuitiv davon ausgehe, dass ich das kenne, dass ich das kann. Zu Hause sein. Und doch hat mich das Geldverdienen schon wieder verdorben. Komisch.
Aber zu viel will ich gar nicht drüber nachdenken. Das Thema ist mir zu wenig wichtig, wenn ich ehrlich bin. Nicht die Jobsache, aber das Thema. Ach! Schwer zu sagen. Hab‘ ich erwähnt, dass ich perimenopausal bin? Alles ein Riesenspaß hier.
’ne Teenagerin hab ich auch daheim. Für den Blutdruck.

Im Bad war ich auch. ICH!

So kam es unter Anderem also, dass ich neulich gebeten wurde mit dem Nachwuchs den Chemiestoff von vor 2 Jahren durchzugehen. Dieses Jahr schlägt Chemie wieder zu, sie meint, sie könne sich an nichts erinnern und die Mama ist Chemienerd. Liegt also irgendwie nahe, logisch betrachtet.

Für mich hieß das Chemie ABC wiederholen. Grundwissen. Kann ich alles. Und auch nicht. Will sagen: ich kenne die Termini, kann sie einsortieren, aber richtig definieren kann ich es inhaltlich wohl eher so um die 75%. Viel mitdenken war gefordert, als ich mich vorbereitete. Und das mit einem Hirn, das gerade die Pubertät reversiert – hormonell. Ein Traum, sag ich nur. Weil ich Chemie aber mag, hat es eigenartig Spaß gemacht. Sonderlich zur Lehrerin berufen fühlte ich mich aber deswegen nicht.

Die erste Stunde haben wir schon hinter uns. Hat gar nicht weh getan. Jetzt muss ich die nächste Einheit vorbereiten. Der hormonell funktionable Teil von mir freut sich.

Mein Garten aus der Luft

Unterwartet dazu kam jetzt die emotionale Belastung durch die Absage der Taylor-Swift Konzerte. Die Frau, das Mädchen, die Feministin in mir litt. Sie war traurig, wütend und entmachtet. Oida! Bücher könnte ich drüber rauskotzen.
Gewalt ist die Sprache der Dummen! (Zitat: Känguru) Fuck you!
(Ende des Buches!) – Titelbild des Posts: die Swifties am Tag nach der Absage, wie sie am Stephansplatz stehen und singen. ❤️

Das bessere Thema liefert natürlich mein Garten. Wobei ich zur Zeit eigentlich drei Gärten pflege (meinen, den Hof vom Haus und das Parklet). Plus den Balkon einer Nachbarin. Und irgendwie bin ich es. Gärtnerin total. Auch der hormonelle Teil in mir schafft es Pflanzen zu pflegen. Ich habe es ja neulich im Post schon angedeutet und ich sage es noch einmal. Da gibt’s so ’nen Ausstausch von ruhiger Energie oder wasauchimmer. Es tut gut. In Phasen ist es körperlich anstrengend, es kommt aber IMMER was zurück.

Jede Menge Töpfe/Tröge

So habe ich aus dem Garten meiner Eltern (die lassen ihren Schrebergarten altersbedingt auf) Einiges ausgebuddelt. Einfach um ein paar Erinnerungspflanzen an die Zeit zu haben, als die Kids klein in einer Sandkiste hockten und Geburtstagkuchen mit Zweigkerzen dekorierten. Diese Ecke. Ihr versteht mich.
Unter den Ausbuddelwerken war auch eine Rose. Schon älter. Dicker Stamm, beachtliche Wurzeln. Weil es keinen vernünftigen Platz im Boden für sie gab, war ich auf der Suche nach einem Topf, der diese Pracht-Pflanze beherbergen könnte. Vergebens. Solche Riesentrümmer stehen nur im Parklet. Und alle sind besetzt.
Aber, ich weilte keine 10 Minuten, in dieser gedanklichen Topfsuche, da erhielt ich eine Nachricht von einer befreundeten Agenda-Gruppe (das Parklet ist eine Agenda Gruppe. Vereinssache. Bezirk-Stadt-Förderungen.). Sie hätte nach einer Bepflanzungsaktion 9 Töpfe über. GROSSE Töpfe. Richtig große Töpfe. Ob ich interessiert sei?
Ich meine. Ehrlich. Manchmal lauft’s halt perfekt.

24 Stunden später saß die OmaOpa-Rose in einem Gigantotopf im Hof unseres Hauses. Wo sie jetzt mal ihre Umsetzung verarbeiten darf und ich sie dabei die ganze Zeit im Auge behalte. Liebevoll. Eh klar.

Parklet von oben – Echt nicht schlecht!

Von den 8 (!) weiteren Töpfen wanderte einer samt Inhalt ins Parklet und die Anderen haben ihre Erde dem Innehofgrün gespendet (da ist nämlich Erde, na sagen wir mal, von minderer Qualität und Menge) und sind danach für etwaige zukünftige Bedarfsfälle in den Keller gezogen.
Das war alles ziemlich solide Hackn (= Arbeit). Aber eben wunderbar lohnend.

Dann fällt mir auf, dass der Urlaub anfängt sich als ToDo-Liste in meinem Hinterkopf anzuwurzeln. Wir sind demnächst dann ein paar Tage weg. Alle Viere. Die ganze Family. Was mittlerweile ungewöhnlich ist für uns. Meine Kids sind beide bereits in dem Alter, in dem ich mit meinen Eltern nirgends mehr hingefahren bin. Die Zeiten ändern sich. Aber ich gebe zu, ich freu mich schon auf einen unbekinderten Urlaub.

Zum Nähen komme ich überhaupt nicht. Schließlich läuft ja noch täglich Paris mit den Olympischen Spielen im Glotzophon. Und ich bin Fan. Love it! Die Spiele haben was Meditatives und schon auch etwas Vereinigendes. Das genieße ich sehr. (Anmerkung: die schauen einfach alle so super aus! Bin ich hier die Einzige, die es genießt, wie bunt, wie schön anzusehen, wie lebendig all diese Sportler sind? Ich kann mich gar nicht sattsehen!).

So. Ich hätte ja noch kiloweise Info der belanglosen Art, aber ich muss jetzt gießen gehen..
Bis bald!

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