Wollspäße: Dagmar Werdegang

Natürlich kann ich euch da nicht lange auf die Wollfolter spannen von wegen welche Garnkombi ich mir rausgesucht habe. Und natürlich will ich euch von meinem aktuellen Strickbaby die Ohren volllabern. So muss das schließlich auch. Hier also:

Nach elendiglichem Hin und Her habe ich mich für die Wollkombi entschieden, die mir einfach am Besten gefallen hat. Wenngleich es nicht die Kombi ist, die mir am Besten zu Gesicht stand oder zu der mir auch nur irgendwer geraten hatte, den/die ich nach Rat fragend belästigt habe.
Ich habe das helle ITO Garn genommen.
Aus dem Bauch heraus.

Und nach 10cm Stricken wusste ich auch, dass das so passt!

Als Projekt habe ich mir ein Zopf-Jackerl zugemutet. Ich kann Zopfen, ich kann Jacke, dazu eine Wolle, die mir tiefgehend gefällt. Was soll schiefgehen?

Eben. Auf die Plätze fertig los.
Heute will ich euch mal zeigen, wie diese Teile so angelegt werden, wenn sie denn „in einem“ gestrickt werden. Für diejenigen unter euch, die da meinen, dass sie so etwas nicht können.
Ihr könnt.

Wenn ich das hinkriege, kriegt ihr das auch hin. Also wenn ihr wollt. Das ist Vorraussetzung 😉

Das Bild müsste man eigentlich um 180 Grad drehen. Will ich aber irgendwie nicht. Das kratzt dann optisch. Sorry.

In diesem Fall beginnt man mit sehr kurzen Reihen und nimmt fein säuberlich immer rechts und links zu, während man zeitgleich das Zopfmuster anlegt. Wie man zunimmt, kann frau in begleitenden Youtube Videos sehen. Mal verschränkt rechts, mal links, mal nicht verschränkt. Dafür hat man in diesem Fall eine jede-Masche-für-jede-Reihe-Anleitung. Eigentlich Deppensicher. Eigentlich.
Bis man an den Punkt gelangt, an dem man so weit den Rücken runter ist, dass die Maschen vorab mal still gelegt werden. Und man der Schräge entlang ein paar Maschen aufnimmt

Und auch dieses vordere Seite wird an einem bestimmten Punkt stillgelegt.
Es folgt logischerweise das ganze auf der anderen Seite.

Wenn man es zusammenlegt, wie eine Jacke, kann man es schon sehen.

Sind beide vorderen Flügel gestrickt, schließt man das Ganze und kann dann ruhig runterstricken bis einem die Länge passt. Das ist ein klarer Vorteil vom in-einem-Stricken. Man kann reinschlupfen und schauen, wie es aussieht, wie lang es ist etc.

Und dann kommen die Ärmel.
Sie werden wie die Vorderteile aufgenommen. In der Anleitunge steht dann so etwas wie 90 Maschen aufnehmen und dann tüftelt man sich hin. Beim ersten mal gelingt das natürlich nicht immer, aber wenn man auf 91 kommt, strickt man halt in Reihe 2 wieder 2 Maschen zusammen. Bingo. Ich bin da sehr entspannt. Und weil ich mich gerne verzähle, markiere ich mich durch das Aufnehmen der Maschen in 10 Schritten. Das schaut dann so aus.

Und dann strickt man sich in Runden den Ärmel runter. Mit Muster und Abnahme, damit’s dann unten nicht superweit ist, während der gesamte Korpus unten dran hängt.
Meine kleine Herausforderung war ja, dass zu diesem Zeitpunkt das Muster das erste mal in Runden und nicht in Reihen gestrickt wird. Es gibt keine Rückreihe mehr, nur „plötzlich“ leere Hinreihen. Ich habe aufgetrennt, sag ich nur.

Vorteil: auch hier kann man gut die Länge abchecken. Man sollte natürlich bedenken, dass die Wolle vermutlich noch in die eine oder andere Richtung nachgeben wird.
Die Spannung bleibt da bis zum Schluß.

Ich habe die Länge mal so angelegt.

Mittlerweile stecke ich also in Ärmel zwei. Die Zielgerade ist also in Sicht.

Fotomäßig müsst ihr mir die verschiedenen Belichtungen verzeihen. Ich hatte die Dokumentation des Stückes nicht so genau überlegt vorab. Ergo ist es ein Durcheinander. Aber ich denke, ihr könnte sehen, wie so ein Teil entsteht.
Und das ist der Riesenspaß an dem Ganzen! Das wird euch jede Strickerin bestätigen.

Superspaß!

Die Anleitung ist wieder von petiteknit. Das Dagmar Jacket. Keine Werbung. Alles zusammenfassen werde ich dann WENNS FERTIG IST!!!!

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