review, preview, thoughts & more: August 2025

Das einzig Stetige ist die Veränderung. Und obwohl mein Leben so ausschaut, als täte sich gar nichts, habe ich das Gefühl, dass sich die Wände bewegen, bewegt haben. Dass alles irgendwie anders ist. Und, Oida, das ist anstrengend.

Alles was bei mir zur Zeit abgeht, geschieht im Sonnenuntergangslicht meiner Perimenopause. Alles, was ich erlebe, kann von einem spontanen Gefühlsausbruch, Müdigkeitsanfall oder völliger Kopflosigkeit begleitet werden. Will sagen, was immer gerade passiert – auf der Welt oder bei mir – immer kann was dazukommen, das die Sache noch ein wenig „aufzupeppen“ vermag.

Die Kids

Die deutlichste Veränderung schenken mir meine Kinder. Sie sind keine mehr. Und sind dazu übergegangen mich bei Bedarf für 2 Millisekunden als Mutter anzusprechen nur um mich in der nächsten Sekunde zu verstoßen, weil ich ihnen irgendwie zu viel, zu nah bin.
Das ist für mich an sich ja auch okay. Ich erwarte das. Das ist Abnabeln.
Aber welcher Idiot hat das in die Perimenopause gelegt? Ich habe ja nichts dagegen weggeschoben zu werden, auch mit Verachtung und genervt, aber nicht, bitte nicht, wenn meine Hormone gerade woanders unterwegs sind und ich keinerlei Schutzmechanismen hochfahren kann.

Oder ist das eine Lernphase um mich auf das nächste Level Frau zu hieven? Damit ich danach wirklich durch nichts mehr zu erschüttern bin?
Was ich so lese, sind die Frauen im reifen Alter ja so etwas wie der Luxus der Evolution. Da kann es sich ein Tierart leisten, dass sich seine weiblichen Artgenossinnen nicht mehr der Fortpflanzung widmen müssen. Wozu?
Ihr Benefit ist der des Wissens. Die Führung der Truppe.

Die Menschen haben das augenscheinlich allerdings verlernt, wie mir scheint. Die Welt wird von alten Männern geführt. Der Outcome ist lausig. Ich bin dagegen.

Stricken

Abgesehen von den Kids bin ich am Stricken. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass mich das Stricken mental gerade hält. Im Moment.
Und dabei entstehen auch noch ein paar coole Teile. Ich muss dringend für euch fotografieren. Die gezopfte Jacke von neulich ist fertig. Nur die Knöpfe muss ich noch annähen. Und weil ich mich noch nicht an das nächste „große“ Projekt traue – ich finde das ist ein bissi wie mit dem Lesen eines dicken Schinken. Danach kann man auch nicht unmittelbar den nächsten Schinken loslegen – also, weil ich mich noch nicht an das nächste „echte“ Projekt getraut habe, habe ich tatsächlich ein zwischendurch-Top gestrickt. Hopp Zack einfach so.
Irre.

Schmuck

Ich habe mir eine Halskette gekauft. Das ist erwähnenswert, weil ich mich nicht so recht erinnern kann, jemals eine gekauft zu haben. (was nicht stimmen kann, weil ich ja Einige besitze)
Diese ist auf jeden Fall für meine Schmuck-Verhältnisse auffällig, weil nicht nur ein zartes kleines Ketterl.
Und ich muss sagen, dass sie mir gefällt. Also an mir. Das ist irgendwie neu.

Instapause

Etwas das mir in Phasen gut tut, aber am Ende wohl eine zu hohe Zeitrechnung stellt, ist Instagram. Ich habe mir da jetzt ein tägliches Zeitlimit gesetzt. Wenn ich das nicht einhalten kann, weil ich doch schon zu süchtig bin, dann lösche ich die App mal für ein paar Monate.
Ich will wieder mehr lesen und im Jetzt sein.
Leider entspannt mich das durch-die-reels-lungern so wunderbar. Aber ich weiß, ich kann auch ohne.

Urlaub

Am Rande merke ich noch kurz an, dass ich in den nächsten Wochen auf einen Kurzurlaub mit meinem Mann fahre – und NUR mit meinem Mann. Das ist schon eine Weile her, dass wir ohne Kids irgendwo waren.
Da freu‘ ich mich tatsächlich sehr drauf. Auch, wenn mir mein Liebster sehr gepflegt den Nerv zu rauben vermag, so habe ich doch noch keine Zweifel, dass wir Urlaub noch können. Und zwar gut!

Der August kann kommen!

Die Skizzen, die ihr in diesem Post bestaunen könnt, sind aus der aktuellen Albertina Ausstellung „Die Wiener Bohème – Werke der Hagengesellschaft“. Darüber wohl demnächst mehr!