Und dann sagt sie folgenden Satz: „Ich erinnere mich, das haben wir in meiner Jugend immer geschaut!“ Das Komische daran, sie ist 14. Ein Mädchen noch und sie ist auf dem Heimweg vom Volleyballtraining … in meinem Auto. Denn ich fahre die kleine Miss und ein paar ihrer Freundinnen nach Hause.
Und dabei erklingt jener Satz mit einer Altklugheit und einem Girlie-Snobismus. Grandios. Sie spricht von ihrer Jugend als sei das 30 Jahre her … das süße Ding, sie hat noch nicht einmal Wimmerln.
Ich sitze also am Steuer und fahre ein Drittel des Volleyballteams nach Hause.
Und was ich da zu hören bekomme, regt einige höchst schräge Gefühle in mir.
Ich war ja nicht immer Mutter. Davor war ich eine noch-nicht-Mutter und davor war ich sogar mal ein Mädchen. Und wenngleich ich nie Volleyball gespielt habe, kenne ich doch diese Art von Gesprächen. Ich kenne sie sogar gut. Ich habe sie auch geführt. Wir alle haben sie geführt, wir alle waren ein Teil dieser Unterhaltung. Diese mächtige Erinnerung. Diese hauchzarte Wehmut. Seufz!
Ich genieße es ihnen zu lauschen. Ich grinse nicht, nein, ich bin keine Anfängerin, einzig meine Augenbrauen legen eine zarte Samba aufs Parkett, wenn ich gar nicht mehr anders kann.
So hat sich wohl in der einen oder anderen Situation meine Mutter gefühlt. Ja, so muss es wohl gewesen sein. Und jetzt bin ich die Mutter. Das Leben ist ein Kreis. Seufz. Noch so ein Gefühl. Wenn man mit 35 Jahren Unterschied derselben Unterhaltung beiwohnt. Das fetzt schon ins Gemüt.
Das Leben hält den Spiegel hin und sagt mit weichem, sehr kräftigen Blick: „Schau her, Süße! Erkennst du dich?“
Und dann ist da noch ein Gefühl. Aber wie umschreibe ich es. Hm, ich denke ich nenne es Girlpower. Ich mag dieses Wort sehr. Denn ein Teil von mir möchte am liebsten rechts ranfahren und mitplaudern. Diese Art Gespräch, sie schlummert immer noch in mir. Okay, ich weiß eh, Mama kann in so einer Truppe nicht mitquatschen, aber imaginär ist alles möglich.
Ich sitze also mit ihnen im Auto, kaue picksüßen HubbaBubba, lache und weiß genauso alles besser und eigentlich gar nicht. Die Welt ist in Ordnung. Das Leben ist jung und alles ist möglich.
… und dann wird die Ampel grün. Ich fahre an, jetzt schmunzle ich doch ein wenig.
Und sie reden weiter und weiter und weiter …
Es ist einfach wunderbar!