Kindergeburtstagsparties. Sie gehören zu den Dingen im Leben von Eltern, die im Kleingedruckten des Schwangerschaftstests eine extra Erwähnung haben sollten.
Fix.
Denn irgendwie muss man IMMER entweder ein Geschenk für ein befreundetes Kind organisieren (Nicht zu teuer, genau das Richtige UND auch eigentlich schon gestern!) oder – und das ist um ein Vielfaches mehr belastend – selber eine Party schmeißen.
Nun gibt es ja in Wien geradezu überall die Möglichkeit eine Party zu buchen. Jedes Museum, jedes kleine irgendwas bietet Kindergeburtstage an (vom Bäcker bis zum Innenarchitekten .. wir kennen alles). Hat man 2 Kinder dann erlebt man auch die allermeisten davon. Denn die Eltern sind in ihrer Not verzweifelt und buchen, was sie zwischen die Tasten bekommen können.
Auch ich habe das schon gemacht. Aber, und ich bin nicht minder stolz, das so schreiben zu können, die besten Parties, DIE SCHMEIßE ICH SELBER!
🙂
Die eine oder andere Leserin erinnert sich an die Star Wars Party, die Eiskönigin-Party und, mein ganzer Stolz, vor nunmehr gut 2,5 Jahren die QR-Code Party, die ich für meinen Sohn organisiert habe. 6 Burschen, 3 Stunden, die Wiener Innenstadt.
Nun ist meine Tochter so alt, wie mein Sohn damals war und verrückterweise kannten einige der Mädels in ihrer Klasse, jene Party meines Sohnes.
Gute Güte, was bin ich stolz darauf!
Also, habe ich eine Version erstellt für die Mädels und für November und 6°Celsius.
Und ich möchte euch diese Sache liebevoll und ernsthaft ans Herz legen!
QR Codes habt ihr alle schon gesehen und der Großteil findet diese schwarz-weißen Quadrate nur hässlich und ignoriert sie (also, so verhält es sich mit mir 😉
TEXT
In den allermeisten Fällen befindet sich hinter einem QR-Code eine Webadresse. Aber, man kann auch nur Text in einen QR-Code verwandeln. So habe ich hier „QR Code Party“ in einen QR-Code verwandelt.
Ich habe diesmal diese Seite benutzt um die Codes zu erstellen. Man muss sich nicht registrieren und es ist kostenlos.
Ihr überlegt euch also, wie was wo eurer Code sagen soll und macht daraus ein Kästchen.
Ausdrucken. Wer will laminiert (wetterfest). Bingo.
BILD aus dem Web
Weiters kann man Hinweise per Bild geben.
Will ich zum Beispiel, dass sie den Stephansdom besuchen, dann such‘ ich mir im Netz ein Bild von ihm raus.
Schaue mir das Bild an! Das Bild, nicht die Website!
Und der Link des Bildes, DEN verwende ich um einen QR-Code zu erstellen.
So stelle ich sicher, dass die Kids nicht irgendwelche komischen Seiten aufrufen und irgendwo auf dieser ganz unten ist dann das Bild.
Wollt ihr ein Bild verwenden vom Wirtshaus bei euch im Ort, oder vom Spielplatz um die Ecke, dann müsst ihr dieses Foto erstmal selber machen und es dann im Web online stellen.
Das klingt wahrlich komplizierter als es ist.
EIGENES BILD
Ihr macht also euer Foto und dann geht ihr z.B. auf imgur. Dort lädt ihr euer Foto hoch (ihr müsst keinen Account anlegen, einfach auf „new post“ klicken) und habt sofort einen link dafür …
Naja und den macht ihr dann wieder zu einem QR-Code .. easy!
Zum Erstellen der Codes benötigt ihr Internet-Zugang, einen Computer und einen Drucker. Wenn ihr wollt auch ein Laminiergerät.
Zum Anbringen der Codes (und zum leichten Entfernen) haben wir immer Maler Krepp verwendet. Das kann man ohne Schere abreißen, so braucht man nicht mit Werkzeugkiste ausrücken um die Codes irgendwo anzukleben.
Zum Lesen der Codes benötigen die Kinder ein Smartphone mit Internet-Zugang und einer QR – Reader App drauf.
Anmerkung:
von insgesamt 10 Kindern, mit denen ich diese Art Rätselrallye gemacht habe, hatten 2 ein Smartphone mit Netz-Zugang. Meine Kinder hatten das nicht. Ich habe für die Dauer der Aktion stets mein Handy hergegeben. Ich war ja sowieso die ganze Zeit dabei und konnte aufpassen. (sowohl auf die Kids, als auch mein phone 😉
Die Planung der Route geht erstaunlich rasch. Allerdings empfehle ich die Route vorher einmal abzuspazieren. Dafür müsst ihr euch Zeit nehmen.
Weiters müsst ihr die Codes anbringen – vorher!
Da wir unsere Kinder durch die Wiener Innenstadt geschickt haben und dieselbe niemals menschenleer ist, konnten wir die Codes nicht lange vorher aufkleben. Da hätten wir womöglich ein paar Touristen verwirrt 😉 oder die Codes wären womöglich nicht mehr da gewesen.
Also haben wir beide male die Sache zu zweit abgewickelt. Mein Mann immer so 10 Minuten vor uns. Ich mit dem Suchtrupp hinterher.
Das, was ihr braucht, ist also ZEIT!
Ich kann mir allerdings vorstellen, dass draußen am Land, die Codes auch tagelang wo kleben könnten ohne, dass das jemand bemerkt.
Ich habe diese Party mittlerweile 2x veranstaltet. Einmal bei 32°C im Juni und einmal bei 6°C im November. Einmal mit 6 Burschen, einmal mit 4 Mädels. Alle Kinder waren in der 4. Klasse Volksschule. Viel früher würde ich es nicht empfehlen.
Die Dauer
Ich bin die Strecken bei beiden Parties ein paar Tage vorher einmal abgegangen. Im Wesentlichen um zu Schauen, was man denn sieht, wenn man wo steht. So habe ich entschieden, welcher Hinweis an welcher Stelle gegeben wird.
Die Zeit, die ich dafür gebraucht habe, hatte allerdings keinen Aussagewert darauf, wie lange die Kinder dafür benötigen.
Zum einen laufen Kinder ständig. Zum anderen tendieren sie dazu an den eigenartigsten Stellen Pausen einzulegen (Rasensprenger im Sommer, Enten füttern im Winter).
Das Wetter spielt dabei mit Sicherheit eine nicht unwesentliche Rolle dabei. Kurzum es ist nicht wirklich vorhersehbar, wie lange sie brauchen.
Die Burschen waren gut 3 Stunden unterwegs – die Mädels nur 2 Stunden (davon aber gut 45 Minuten im NHM!). Die Mädelsroute war aber, aufgrund des Wetters, kürzer angelegt!
ANMERKUNG: die Burschen hatten zusätzlich eine Wien – Karte, in die sie auch die Route dann eingetragen haben!
Die Sache mit dem Laufen
Es scheint unnötig zu erwähnen, dass die Kinder tendenziell aufgeregt sind. Es ist ihnen wirklich wichtig, diesen Code zu finden (Der natürlich nicht auf den ersten Blick zu finden ist!). Der, der Scannen darf, ist für eine Minute die Mitte des Kinderparty-Universums.
Cool!
Kaum haben sie den Hinweis gesehen und verstanden, wohin sie müssen … RENNEN SIE LOS!
Hier habe ich einen Unterschied bemerkt. Ob das am Wetter oder an der Gruppe der Kinder lag, kann ich nicht sagen.
Meine Erfahrung ist wie folgt. Die Burschen sind die gesamte Strecke gesprintet. Immer. Ich war höllisch froh, dass ich den Roller dabei hatte. Ich weiß nicht, ob ich das durchgestanden hätte (ich hatte immerhin Verpflegung für 6 Mann am pitschnassen Mama-Rücken – bei 32°C).
Die Mädels haben sich gegenseitig gebremst.
Der Startschuss ging ihnen zwar immer in die Beine – soll heißen, sie sind jedesmal losgelaufen – allerdings haben sie sich auch jedesmal selber wieder zurückgepfiffen. Ob sie lauf“fauler“ sind, möchte ich so gar nicht sagen. Ich denke eher, dass es sich mit Mantel, Mütze und Co. einfach nicht so nett läuft.
Langsam waren sie aber deswegen keineswegs!
Man kann diese Schnitzeljagd natürlich mit Rätseln aufpeppen, Fragen stellen, die beantwortet werden müssen bevor man den nächsten Hinweis erhält und man kann Codes natürlich auch in einem Geschäft hinterlegen, sodass sie mit anderen Menschen interagieren müssen, was zusätzlich extra-aufregend ist.
Eurer Kreativität sind da kaum Grenzen gesetzt. Die Codes kann man richtig gut verstecken oder schwer erreichbar machen, sodaß sie irgendwo hinauf müssen um ihn scannen zu können. Alles möglich.
Ein Spaß ist es auf jeden Fall!
Weitere Party-Ideen: