Wir alle wollen ja, dass die Welt nicht untergeht. Und der Großteil der Leute will die Welt zumindest einigermaßen bewohnbar an die nächsten Generationen übergeben. Aber wie nur?
Und schon sind wir beim elendigen Thema: Auto.
Heute will ich euch erzählen, wie ich dieses Jahr einen echten Einschnitt, eine Veränderung vorgenommen habe. Automäßig.
Wir fahren dieses Jahr nämlich mit dem Zug auf Urlaub. Wir steigen um quasi. Mit allen Konsequenzen, die das hat. Die An- und Abreise ist zumindest in einem Fall sicher teurer. Dafür weniger anstrengend. Wir können auch nicht so enthemmt alles mitnehmen, was uns in den Sinn kommt. Und es gibt einen Zeitrahmen. Wann wir wo zu sein haben.
Dafür – und darum geht es mir – stoßen wir deutlich weniger CO2 aus. Deutlich weniger.
Und.
Wir lernen.
Denn.
Wir müssen wirklich anfangen zu lernen.
Es ist schon ein bißchen wie mit den T-Shirts, die nur 5 Euro kosten. Sowas schmeißt der Großteil der Leute sehr viel leichter weg, als wenn dasselbe Shirt 30 Euro kostet.
Reisen sollte wieder wertvoll werden.
Ich weiß, es ist viel verlangt. Und womöglich liegt am Ende die Lösung irgendwo in der Mitte. Aber um in die Mitte zu gelangen, muss man irgendwann mal den ersten Schritt in eine Richtung machen.
Und so fange ich mal an Urlaube per Zug zu planen. Mal schauen, was da möglich ist. Das heißt für mich, dass ich den letzten kompletten AutoUrlaub hoffentlich schon hinter mir habe.
Im aktuellen Fall, um konkreter zu werden, habe ich mich entschlossen dieses Pandemiejahr zu nutzen um meiner Familie Orte zu zeigen, die für gewöhnlich von Touristen niedergerannt werden, die wir bisher genau deswegen vermieden haben und die jetzt noch erträglich bevölkert sind. „Play to your strength“ – wie Madeye Moody so schön sagt. „Nutze deine Stärke“ – und wenn die Pandemie eine Stärke hat, dann dass die Touristenmeganziehungspunkte verhältnismäßig touristenfrei sind.
(Ich weiß wovon ich rede. Ich lebe in Wien!)
Meine Ziele daher in diesem Jahr: Venedig und Salzburg.
Von Wien aus kommt familie per Nachtzug direkt in die Lagunenstadt. So nah kommt man mit dem Auto gar nicht hin. Wir bleiben dann ein paar Nächte in Venedig und werden somit auch mehr Geld dortlassen, als der klassische ein-Tages-ÜberfallsTourist (die mag ich in Wien nämlich auch nicht). Venedig ist für uns sozusagen eine Reise wert und nicht ein Ausflug. Ich bin sehr wohl der Meinung, dass das SetUp einen Unterschied macht. Dieses „mal eben“ ist Gift.
Dazu dann in der Woche danach noch Salzburg.
Ein Österreich-Must-See. Bisher haben wir immer einen Bogen drum gemacht. Zum einen, weil ich Städtetourismus mit kleinen Kindern für sinnlos halte, zum anderen, weil familie nicht wild drauf war sich durch die Getreidegasse zu quetschen. Zero Interesse. Aber jetzt, so hört man, ist da noch Luft. Die Touristen sind zwar schon wieder da, aber, wenn ich es eben an Wien messe, dann ist das zum Vorher kein Vergleich.
Der Zug von Wien nach Salzburg ist günstig. So günstig, dass ich meine, dass er das Auto schlägt. Denn schließlich muss ich mein Gefährt ja auch irgendwo parken in der Stadt. Und das geht praktisch nicht ohne weitere Kosten.
Gesichert ist auf jeden Fall, dass wir WIEDER weniger CO2 ausstoßen.
Und neben dem Urlaub und dem Anschauen ist genau das eben mein Ziel.
Die Familie habe ich im übrigen gar nicht gefragt. Die kleine Miss ist sowieso Greta2, mein Mann meint, man müsse ja mal was tun und der kleingroße Mister fährt gar nicht erst mit. Total uncoole Sache: Venedig, Salzburg dazu Familie! *augenroll
Ich werde berichten.
Anmerkung unter Freunden: Ich will hier niemandem auf die Füße treten und dann doch euch allen ein wenig einen Tritt versetzen. Es ist an der Zeit. Wir müssen unser Leben verändern. Wie sie das macht, kann frau sich zur Zeit noch selber aussuchen. Ich teile nur mit euch, wo ich mal weitermache. Und? Ihr? Tauschen wir uns doch aus? Anregungen und Ideen kann frau ja immer brauchen!