Dieses Monat habe ich versucht ein cooles Foto für euch zu machen und es ist mir (wieder) nicht so recht gelungen.
Die Idee war zunächst das Licht die Arbeit machen zu lassen. Soll heißen, ich warte auf einen Sommerabend in orange und setze auf die Optik, die dann – so dachte ich – sicher geliefert wird.
Da ich aber nicht firm bin in Sonnenständen, will sagen, ich weiß nicht von wo die Sonne gerade runterscheint und ab wann das Licht dann eben orangig wird, war ich da ein wenig hilflos.
Ehrlich zufällig bin ich dann über eine App gestolpert, die genau diese Informationen zu liefern vermag.
Die App heißt „Sun Surveyor“ und liefert jedem Fotografen Basis Sonneninfo. Da sich das Handy wie ein Kompas verhalten kann, zeigt es einem in der App an, wo genau die Sonne jetzt steht und eben auch wo sie um X Uhr stehen wird. Wie hoch oben bzw. wie tief unten und eben die Richtung. Dazu gibt es eine Tabelle (unter Details zu finden), die mit Uhrzeiten die Goldene und auch die Blaue Stunde definiert. Alles sehr informativ und potentiell hilfreich.
Also habe ich mir die Goldene Stunde rausgesucht und den Wochentag an dem der Zentralfriedhof auch solange geöffnet ist und es eine Schnittmenge geben sollte.
Und dann?
Stand die Sonne einfach zu tief bzw. stand sie halt im Westen und das ist für das Foto, das ich wollte, die falsche Richtung. Wieder was gelernt. Die Kirche hat noch ein klein bißchen untergehenden Sonne an der Kuppel.
Ich hatte aber irgendwie gehofft, dass die Allee beleuchtet sein würde.
Und das geht sich eben gar nicht aus. Ich wollte ein Bild machen, das sich gar nicht ausgeht. Sonne, Bäume und alles. Der Winkel stimmt eben nicht.
Ich bin dann noch ein bißchen durch den Park und habe versucht Bilder zu machen, aber es war eigentlich schon zu spät.
Und dann kam Eva ins Spiel. Sie lebt ja draußen in der Pampa und zudem wohl sowas wie eine IchmagWienausderDistanz-Liebe. Den Zentralfriedhof kannte sie aber noch nicht und so meinte sie, dass wir das gemeinsam machen könnten.
Und mal abgesehen davon, dass ich Eva natürlich immer gerne mal um mich habe (sie ist definitiv ein Sachertortenstück mit Schlagobers .. und wer sich nicht auskennt, was das heißt, muss hier nachlesen) und weil ich einem zweiten Versuch nicht abgeneigt war den Juli abzulichten, haben wir uns getroffen und sind gemeinsam zum Friedhof gefahren.
Weil der Tag angekündigt heiß und schwül werden sollte, haben wir nicht auf nachmittägliche Sonne gewartet und sind einfach los. Womit wir zu mittag dort waren und ein Foto komplett ohne Charme machen konnten. (zeig ich euch gar nicht .. zu öd)
Dann spazierten wir eine Runde durch die Ehrengräber um dann standesgemäß in der Konditorei einzufallen.
Und dort saßen wir dann. Genau unter diesen Schirmen, tranken einen halben Liter kaltes Soda Zitron und vergenusszwergelten 2 Stück Torte. Und ehe wir’s uns versahen, war es vier Uhr nachmittags und die Schatten deutlich länger. Was das Foto oben erlaubte.
Die jungen Frauen mit Rucksack hier nochmal näher rangezoomt.
Die Hitze war solide. Auf dem obigen Bild hier, hält Eva einen Fächer in der Hand. Manche Dinge werden nie altmodisch …
Zu guter letzt kurvten uns dann noch ein paar Gärtner ins Bild. Das hatte auch noch so was friedliches.
Danach sind wir dann abgerauscht. Ihr seht, frau kann völlig ungezwungen einen Nachmittag am Zentralfriedhof verbringen. Selbst in Hitze.
Jetzt ist mir vom Schreiben heiß.