Seit einer Weile schon passiert, wenn ich etwas auf Instagram poste, exakt nix mehr. Ich bin jetzt nicht wild auf tausend Likes, aber wenn ich meine üblichen Verdächtigen gar nicht mehr erreiche, dann .. wozu posten?
Es ist ja nicht nur so, dass ich deutlich weniger likes bekomme, es ist zeitgleich auch noch so, dass ich von denen, denen ich folge kaum Inhalte präsentiert bekomme. Und ich nehme mal an, dass das zwei Gründe hat.
- Der Algorithmus zeigt mir einfach gar nicht, was ihr so postet. Das kann ich noch umgehen, wenn ich – jedes mal aufs Neue – oben im Logo auf „gefolgt“ umstelle. Dann taucht so Manche plötzlich auf. Aber ich sehe so dann auch, dass ihr …
- weniger postet. Wie auch ich weniger poste. Und bitte versteht mich nicht falsch. Wir brauchen uns nicht auf die Ferien rausreden. Wann hat man schließlich bessere Bilder bei der Hand. Nein, ihr verhaltet euch genauso, wie ich es auch tue. Ihr postet weniger. Weil halt die Interaktion runtergedreht wurde. Also die Interaktion zwischen den gefollowten Usern. Die Reels werden einem schon fett unter die Nase gedrückt.
Womit wir beim Thema wären. Poste ich meine schlafende Katze als Reel, dann, ja dann hab‘ ich plötzlich Reichweite. Tausende sehen das dann, Hunderte liken. Einige von euch sind auch dabei. Aber eben halt ein Haufen Leute, die ich überhaupt nicht kenne. Die mir – ganz ehrlich – total wurscht sind.
So, jetzt bin ich ja der Meinung Instagram gehört den Leuten, denen Instagram gehört und die können damit machen, was sie wollen. Ich zahle ja nicht .. also nicht in Geld. Aber, ich bin eben auch der Meinung, dass ich an sich damals als ich meinen Insta-Account eröffnet habe etwas Anderes unterschrieben habe. Zumindest emotional. Ich wollte meinen Freunden mein Leben zeigen und dafür ihr Leben sehen. Diese Ecke.
Heute sehe ich im wesentlichen nur mehr die, die in Stories posten. Normale Beiträge gehen total unter, werden nicht gepusht. Denn scrolle ich in meine Feed runter, dann ist da zwischen den echten, im Normalfall algorithmisch raussortierten Beiträgen, Werbung und eben jede Menge Reels, sodaß ich am Ende gar nicht weit scrolle, weil ich „hängenbleibe“ an irgendeiner Katze oder irgendwas, das mich halt abholt.
Und ich denke mal, mehr oder weniger so, geht es eben euch auch. Und weil das auf jeden Fall schon zwei Monate so ist, haben wir uns daran gewöhnt und akzeptieren das neue Normal. 2 Monate und dann hat sich eine Routine geändert, so ließt man immer wieder. Und um ehrlich zu sein, ich mag es nicht so ausgetrickst zu werden.
Ich schaue gerne Reels. Ja eh. Nach einem harten Tag tut derlei hirnlos Banales schon richtig gut. Dazu stehe ich schon. Aber, dass ich nicht mehr eure Beiträge sehe bzw. dass wir alle weniger posten, weil’s halt nicht mehr so funktioniert, wie es eben früher funktioniert hat, …. das juckt mich. Das schmeckt mir nicht.
Ich will jetzt nicht gleich aufhören mit Instagram, aber ich gehe mal fremd. Ich schaue mich um, ob es was gibt, das mir gefällt. Es ist ein Prozess. Ich will nicht vorgeführt werden. Irgendwie belustigt während sie mein Verhalten beobachten. Nein, das hab‘ ich nicht unterschrieben. Nö.
Anmerkung: ich teste gerade Be Real. Und weil da anscheinend noch niemand ist, den ich kenne, habe ich jetzt ein paar wildfremde „Freunde“, die einmal am Tag ein ganz akutes Bild posten. Das hat in den ersten Tag schon einen schrägen Charme .. aber Charme. Ich werde berichten.
Auf die Idee doch etwas Anderes mal zu probieren, brachte mich dieser Artikel. Gefunden auf Instagram – stories.