In den letzten Tagen wurde in Wiener Medien immer wieder erwähnt, dass der Neue Markt in der Wiener Innenstadt nun also „fertig“ sei und da dachte ich mir: „Schaust halt mal vorbei!“ Die Erwartungen waren meinerseits doch beträchtlich, sodaß die Enttäuschung am Ende wohl nicht so überraschend hätte sein sollen. Ach, das mit dem Lernen aus dem Leben funktioniert leider noch immer nicht ganz so gut, wie erhofft.
Ich bin also hinspaziert. Ist ja nicht wirklich weit weg von mir. Und das Erste, was ich gesehen habe, waren Autos. Hmpf! Und Baustelle. Und da war es schon dahin mit meiner freudigen Erwartung. Bäume, Grünflächen, ein Platz zum Verweilen, das wärat’s halt g’wesn für mich.
Okay, ich darf nicht unfair sein. Anscheinend sind da ein paar Sachen an ein paar Häusern zu machen und weil da jetzt jahrelang BodengrabBaustelle war, konnten die nicht und so … ist das halt jetzt erst darn. Kaum, dass die Bagger weg sind, sind die Gerüste da. Ich finde das ja eher .. schlecht organisiert, aber was versteh‘ ich schon von Baustellenorganisation? Ja genau. Nix.
Somit muß ich die Baustellen schlucken, außerdem kann ich ja nix dagegen machen. Wozu also Grummeln. Na gut, dann halt die Autos. Wie soll ich’s sagen: da gibt es eine vielleicht fünf Autos lange Ladezone am Neuen Markt. Und aus irgendeinem Grund sind die das Erste, was ich zu sehen bekomme. Ich komme für gewöhnlich über die Tegetthoffstraße auf den Neuen Markt und ja, da rennt man quasi genau in die Handvoll sehr prominent eher mittig abgestellten unbedingtdastehen-Müsser. Ishaltleiderso!
Also wende ich meinen Blick auf das Grün, den zurückgekehrten Brunnen und den Gesamteindruck.
Das Grün
Das Grün ist eigentlich ein Hammer, aber im Moment geht es irgendwie noch unter. Obwohl ein Teil der Bäume richtig große Bäume sind (also für frisch gepflanzt, bitteschön, sind die riesig) und da noch extra Beete auf den Beton gestellt wurden, stelle ich – für im Moment – fest, dass der zugepflasterte Boden die Szene dominiert.
Der Neue Markt, so überlege ich, ist dann als Fläche doch größer, als ich hätte kommen sehen. Und obwohl da wirklich ausgiebig Grünzeug untergebracht wurde, bleibt halt noch richtig viel Betonfliesenboden über. Das schockiert mich wohl ein wenig. Hätt‘ ich nicht gedacht. Das wird in einer Hitzewelle noch immer gut aufheizen. Gut, der Boden ist hell. Und sobald die Sonne weg ist, werden die Pflanzen wohl einen Beitrag zur Erträglichkeit leisten. Schon. Ist halt im ersten Moment und frisch gepflanzt einfach noch recht kahl…
Postives
Nun, dass da Grün ist, ist natürlich extrem Begrüßenswert. Was aber noch viel mehr positiv auffällt, sind die Sitzbankerln. Die Riesen-Baum-Blumentöpfe sind nämlich rundum bebankerlt. Und da sitzt sich’s nett. Hab‘ ich ausprobiert. Funktioniert gut. Wird auch angenommen.
Der Neue Markt wird nämlich zur Zeit von den Touristen entdeckt. Nicht, dass sie nicht schon vorher per Reiseführer auf den Brunnen aufmerksam gemacht worden waren, aber verweilt sind sie am Parkplatz halt nicht . Jetzt schaut das schon anders aus. Man sitzt. (So wie ich. Hab‘ mir von der Nordsee ein paar Pommes mit Cocktail-Sauce gekauft und mich dann auf ein Baumbankerl dazugesetzt. Spaziergangpause quasi.) Man sitzt und schaut den Anderen beim vom rechts nach links gehen zu. Ungemein beruhigend.
Hier noch mein vorangehender Post zum Neuen Markt.
Und mein altes Lieblingsfoto.