Als sich Ende Oktober des Vorjahres abzeichnete, dass wir wohl ziemlich bald wieder ziemlich viel Zeit nur mit uns daheim verbringen werden würden, starteten wir das Projekt „Familienoskar“.
Die Jury: wir
unser Filmeregal: Materiallieferant
Jedes teilnehmende Familienmitglied wählte vier Filme, die quasi „nominiert“ wurden. Wir teilten die Filme in 3 Kategorien und die dann noch in Unterkategorien wie z.B. (Romantic Comedy, Comedy Action, Comedy Family etc.)
Die nominierten Filme wurden dann der entsprechenden Unterkategorie zugeordnet. Beim Schauen gilt es dann auf bestimmte Bewertungskriterien zu achten. Da gibt es das Drehbuch, das Acting, die Kamera, die Filmmusik und natürlich die Regie. (sorry für diese technischen Details … seufz)
Im Schnitt wohl alle 10 Tage haben wir einen Film aus unserer Liste geschaut und im Anschluß bewertet. Einen Film bewertungsmäßig zu schauen ist – ehklar – komplett anders als in ihn hineinkippen zu dürfen. Es gilt vieles wahrzunehmen, das man normalerweise nur wirken lässt. Uns macht sowas Spaß.
Nach dem Filmschauen wird für gewöhnlich still bewertet. Im Anschluß folgt dann die Diskussion. Eine wunderbare Sache. Diskussionsübung für alle mit viel Spaß dran. Wir liegen meist nahe beieinander, aber doch nie ganz. Alles sehr anregend und angeregt. Sehr zu empfehlen.
Mein Mann ist der Kameraexperte, die kleine Miss regiert in der Musik und wenn es ums Drehbuch und Geschichten geht, dann kann mir keiner ein X für ein U vormachen.
Kurz: Wir sind alle mit vollem Einsatz dabei!
Völlig unerwartet hat uns allerdings eine Tatsache getroffen. Nämlich jene, dass in der Welt des Films Komödien allgemeinhin als weniger wertig betrachtet werden als jede Form von Drama. Auf allen Besten-Listen im Netz – die, die immergleichen, sicher sehr guten Filme aufzählen – sind Komödien nur sehr spärlich zu finden. Alles Action, Thriller, Drama eben.
Dabei ist eine gute Komödie gar nicht so eine leichte Angelegenheit. Es gibt reichlich lausige davon (Beweisstück A) Aber: es gibt, das kann ich belegen, auch richtig Gute. Nur werden sie – so unsere Beobachtung – nicht so anerkannt.
Auch ich bin diesem angelernten Schema anfangs erlegen und hatte Schwierigkeiten oder mangelnden Mut eine Komödie so zu bewerten, wie ich das eigentlch für richtig hielt. Hmpf.
Dabei erlebt die komplette Jury eben wie gut so manche Komödie aufgestellt ist. Gutes Drehbuch, gutes Acting, fantastische Musik, Regie TipTop. Nur bei der Kamera hat noch keine Komödie bisher abliefern können, was ein ActionDrama so an Kamerakreativität auf die Rolle bringt. Aber das sei hier nur am Rande erwähnt (hüstel*#Nerdalarm)
Dieses Negieren der Komödie finde ich bedauerlich (die anderen Jurymitglieder im übrigen auch). Es gibt wunderbare Komödien. Und wir wissen; Es ist nicht so leicht eine vollständig funktionierende Komödie mit allem Drum und Dran zu schreiben, zu spielen, schlicht zu erzählen.
Das gehört auch wahrgenommen. Deswegen hier von mir heute und gerade jetzt in Zeiten wie diesen:
MEHR MUT ZUR KOMÖDIE!
Hier findet ihr ein paar Empfehlungen: