Die Welt ist schon eigenartig. Und der Mensch ja sowieso. Regelmäßig passieren Dinge, die man so nicht unbedingt kommen sieht. Und das obwohl es ja nicht wirklich überrascht.

Zur Zeit zu verfolgen bei mir im Bezirk rund um diese riesige Baustelle inklusiver kompletter Verkehrssperre dafür. Es ist ja logisch, dass es ruhiger ist, wenn keine Autos und auch keine Bim durch die Straße fahren. Es ist allerdings zu erwarten, dass die Baustelle für eine adäquate Belärmung sorgen sollte. Nur .. tut sie das nicht so recht. Die Schienen-Austauscherei ist verhältnimäßig geräuschüberschaubar, sprich nicht so wirklich laut.

Diese „Stille“ führt unweigerlich und vorhersehbar dazu, dass man „den Rest“ hört. Und das sind die Menschen. Die gehenden Menschen, die im Kaffeehausgarten sitzenden Menschen, die, die daheim vor dem Fernseher Fußballmatch schauenden Menschen. Die, die ihren auf dem Rollrad davonrasenden Kindern hinterherrufen, so wie die, die nießen, lachen oder eben „Tooor!“ rufen. Dazwischen klopft jemand auf einer Schiene herum (laienhaft ausgedrückt bitteschön) und irgendwo fällt eine Tür zu.
Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass sich diese Baustelle anfühlt, als wären plötzlich alle ganz nah beieinander. In angenehmer Weise.

Steht man bei der Baustelle selber und schaut zu, dann ist das auch noch so eine feine Sache. Denn, es ist keinen Tag dasselbe, immer neu. Und: man ist nie alleine beim Zuschauen. Und es sind nicht die Kinder, die schauen. Die Kids sind auf Feriencamp. Es sind wir .. die Großen, die zuschauen, Fragen stellen und Fotos machen.
Ich habe dabei nicht als Einzige festgestellt, dass diese Baustelle superduper aufgeräumt ist. Die Steine, Rohre und was halt noch so alles gebraucht wird, liegen fein säuberlich sortiert am Baustellenrand. Es hat was Nähkästchenhaftes. Hier das Nähgarn, dort die Nadeln. Nur in XXL halt. Und es kommt nicht die nähbegeisterte Mama daher, sondern ein in Warnweste gekleideter, braun gebrannter Mann mit Helm. Gut durchgeschwitzt.
Okay, das ist die Nähmama zur Zeit auch.

Witziges Detail für euch. Damit man die über 1km lange Baustelle überqueren kann, stellen die Bauleute kleine Metall-Fußgänger-Brücken auf. Da sich die Baustelle stehts weiterentwickelt, wandern die Brücken jeden Tag ein bissi hin und her. Nur eine Brücke steht die ganze Stelle beinahe unbewegt, und das ist ganz ganz entsetzlich wunderbar ..
.. es ist die Brücke vor dem Eisgeschäft!