Es sind drei Monate seit ich begonnen habe wieder zu arbeiten und eines ist mir ganz schnell aufgefallen. Und das ist die Zahl der wirklich völlig erschöpften Personen, die mir gleich mal begegnet sind.
Das mag jetzt an der Branche liegen, aber, naja, das glaub’ ich so halt nicht. Denn, wenn ich meine Augen aufmache und mir die Leute um mich herum so anschaue (also in meinem privaten Umfeld), dann sind da schon Einige, die, meines Erachtens nach, ein gutes Stück über ihre Grenzen gegangen sind und die ich als ausgebrannt bezeichnen würde.
Und ich weiß wovon ich rede. Ich saß ja selber auf meinem abgebrannten Scherbenhaufen und habe versucht auf das Atmen nicht zu vergessen. Und aus diesem Grund starte ich heute meine Mini-Serie zum Thema Burn Out.
Liest man im Internet nach, dann wird der Burn Out nicht als Krankheit, sondern als eine Risikosituation beschrieben. Ein Zustand mentaler und körperlicher Erschöpfung, der, wenn man ihn ignoriert, zu ernsthaften körperlichen (und psychischen) Problemen führen kann.
Die Zahl der Erkrankten ist schwer zu erheben, dürften für Österreich und Deutschland aber so zwischen 8 – 12 % der Bevölkerung liegen, was die Sache zu einem ernstzunehmendem Problem macht.
Gefährdet sind vor allem jüngere Menschen, so um die 30 rum. Dann gibt es ein paar Jahre statistischer Ruhe um dann die 50-Jährigen wieder zu treffen. Aber an sich, kann es jeden Menschen erwischen.
Die Daten lassen den Burn Out in der Arbeitswelt wurzeln und das ist auch sicher korrekt so. Für mich persönlich war es wohl die Kombi Kids/Job. Wobei, na … es war schon der Job. Dazu beim nächsten mal dann mehr.
Das einzig Gute daran, dass so viele Menschen einen Burn Out erleiden, ist die Tatsache, dass die, die noch keinen hatten, nicht mehr ganz so laut die Nase rümpfen, wie sie das noch vor ein paar Jahrzehnten getan haben. Jeder kennt mittlerweile jemanden, der zusammengebrochen ist. Und zwar nicht nur aus der Ferne. Und das ist gut so. Denn das, was man als Betroffene sicher nicht braucht ist jemand, der einem dann zu verstehen gibt, man sei einfach nur nicht hart genug oder irgend so einen Pseudo-Scheiß.
Burn Outs sind real und sie sind nicht gut. Sie treffen nicht nur die Patientin, sondern auch ihr Umfeld hart.
Ich werde in den nächsten Wochen immer am Montag einen Burn-Out Post veröffentlichen. Ihr seid also vorgewarnt. Und noch etwas: Ich weiß hier lesen Frauen, die gerade mittendrin stecken. Haltet durch. Es geht vorüber. Es ist hart, es ist grauslich aber ES GEHT VORBEI!
Und weil ich heute noch nicht voll in meine Erfahrung gehe, ich aber weiß, dass es Menschen gibt, die dringend Info brauchen. Hier meine ganz ehrlichen Meinung in ultra kurz.
Wenn du selber betroffen bist:
Ach du Scheiße! Da musst du jetzt durch. Sorry! Es wird hart, es wird bitter, aber … es geht vorbei! Halte durch! und .. ja genau, hab dich selber lieb!
Wenn deine Partnerin betroffen ist:
das dauert. Wir reden hier nicht von ein paar Wochen oder so. Du wirst das nicht alleine stemmen können. Es geht eher um Monate bis hin zu ein, zwei Jahren.
Hol dir also Unterstützung wo es nur geht (Tipp von meinem Mann bitteschön!)
Wenn es eine Freundin trifft:
Nun, ganz ehrlich, du wirst sie wohl Monate lang nicht hören. Du kannst ihr zwar mal eine nette, sehr freundliche Nachricht schicken, aber .. Telefonate, Spaziergänge, auf einen Kaffee gehen .. keine Chance. Wenn alles glatt geht, taucht sie irgendwann wieder auf und dann wird sie eine Freundin brauchen. Geduld ist gefragt.
Mehr dazu nächste Woche.