Der Katalog der Nähbloggerinnen Backstage – ein Rückblick

HA!

Und es hat sich wieder bewiesen. Wenn die Sommerferien anfangen und die Kids daheim bleiben, reduziert sich meine me-Time (nähen, bloggen & Co.) auf 0. Vielleicht sogar ein wenig drunter.

Und dabei hatte ich mir alles so schön ausgedacht. Naja, maunz maunz bringt ja bekanntlich nicht viel.

Also heute hier mit Verspätung mein Post für euch.

Ist nämlich ein spezieller.

1 Jahr Katalog der Nähbloggerinnen

Am 23. Juli jährt sich der Aufruf zur Protestkatalog-Teilnahme (nachlesen und nachschauen hier lang). Und da dachte ich mir, ich schreib mal ein wenig dazu. Und zwar ganz auf Backstage. Nix Message, nix Sinngebendes, just Gossip. So von Frau zu Frau. You and me. Hinsetzen! Kaffe! Das dauert!

Vorgeschichte

Ich weiß nicht mehr, wann ich die Idee hatte, ist ja im nachhinein auch wurscht. Mir war nur klar. Diese Idee muss ich gut erklären. Das kann frau sich nicht so aus den Fingern saugen, wenn ich das in geschätzten 1000 Wörtern erkläre.

Also habe ich den Vorschaukatalog gebastelt und die Idee in einem Video erklärt. Ich hatte mich vorher bei einem Grafiker erkundet, auf was ich achten müsse um brauchbare Fotos zu bekommen. Ich war bereit.

Für den Preview – Katalog bin ich in die Rolle des Fotografen geschlüpft. Ich hatte mich mit jeder Bloggerin einzeln getroffen und durfte sie ablichten. (Kathrin, Anneliese, Andrea und Michaela – tiefe Verbeugung)

PS: die Idee mit den Outtakes im Video hatte mein Mann. Mir wäre das ja
zu peinlich gewesen. Ich habe mich da nur vor der Kamera „warmgeredet“,
bin ja kein youtuber, bin Blogger. Unterschied. (Link direkt zu den Outtakes – for you!)

Online

Als der Teilnahme-Post online ging, war das ein Riesenspaß. Ich hatte mir vorgenommen online zu sein, auf Kommentare möglichst zeitnah zu reagieren und eventuell auftauchende Fragen gleich zu beantworten. Und zwar nicht nur auf dem Blog, sondern auch auf Facebook. Action pur!

Bereits nach ein paar Tagen waren die ersten Beiträge online und verlinkt. Meine persönlich Vorgabe war jeden Beitrag zu lesen und zu kommentieren. Jede Teilnehmerin möglichst sofort zu kontaktieren und ihr Bild per mail einzufordern (ich hoffte auf 100 Teilnehmerinnen), die Bilder in Helligkeit und Kontrast möglichst auf ein Niveau zu bringen (ist am Ende dann für das Betrachter-Auge sehr viel angenehmer so) und alles fein säuberlich in Ordner abzuspeichern.

Und natürlich hatte ich eine LISTE!

Ende der Teilnahmefrist

Das ging auch alles ganz gut. Bis zur hm, vielleicht 140ten Teilnehmerin. Es waren Ferien, ich hatte die Kids daheim. 2 Wochen waren wir sogar auf Urlaub. Alles kein Problem. Die Frist neigte sich dem Ende. Das letzte RUMS (vor Teilnahemeschluss) stand an und ich wusste von ein paar Freundinnen, dass sie dann ihren Beitrag posten wollten. An diesem Donnerstag verlinkten sich im Laufe des Tages mehr als 60 Teilnehmerinnen. Das war anmailtechnisch nicht zu machen. Ich plante mir 30 pro Tag ein. Aber da am Freitag, Samstag und auch am Sonntag jeweils nochmal soviele Damen verlinkten, geriet ich mächtig in Rückstand. Die meisten hatten mehrere Bilder gepostet und ließen mich eines aussuchen. Am Sonntag war dann Schluss. Stand 284 Verlinkungen. Dazu kamen dann noch ein paar Damen, die per mail teilnahmen.

Bernhard und das Einsammeln

Für den vorab völlig absurden Fall, dass tatsächlich viele Damen teilnehmen würden – also mehr als 150 – hatte ich im Hinterkopf mir professionelle Hilfe dazuzuholen. Einen Grafiker, jemanden, der die ganze Bildbearbeitung und das Erstellen des Katalog-pdfs übernehmen würde. Die Kontaktaufnahme zu den Teilnehmerinnen konnte ich nicht auslagern. Das musste ich machen.

Bernhard Schimmel kenne ich noch aus meiner Online-Marketing Zeit. Ich kannte seinen Stil und ich wusste, dass wir gut kommunizieren. Ich stellte ihm die ganze Idee vor und er war sofort bereit mich/uns alle in seinen durchaus engen Terminkalender hineinzuquetschen.

Während wir also ausheckten wiewaswo-Layout, sammelten sich auf meinen Computer eure Bilder in Ordner zu je 10 Stück.

Die Bilderflut

Eine sehr schmunzelige Erkenntnis in der Abwicklung, war jene, dass eure Bilder ja einen Namen hatten, der nunmal gar keinen Aufschluß darüber gab, wer denn da drauf ist. IMG0014, thisisnotokay.jpg, DSC12989 so hießen sie. Alle. Und wenn es auch nicht nach viel Arbeit klingt, so seid versichert, das ist eine Fitzelei. Denn die mails mit den Bildern kamen ja quasi nach dem Zufallsprinzip rein. Die Bilder sollten organisationstechnisch die Verlinkungsnummer haben. So sollte eine korrekte Zuordnung möglich werden.

Die Sache mit den Namen

Die zweite Schmunzel-Erkenntnis ist jene, dass die meisten von uns mit mehreren Namen ins Spiel gingen. Der Name des Blogs, der tatsächliche Name, die mail-Adresse (und die enthält häufig weder den Blognamen noch den echten) und als Deko-Gusto-Stückerl noch den Facebook-Namen.

Mehrmals habe ich mich ertappt, dass ich mit ein und derselben Person über mehrere Kanäle kommunizierte ohne es zu bemerken.

Peinlich? Ja. Vermeidbar? Kaum.

Die Pärchenbildung

Eindeutig mein Lieblingsteil. Ich bin old school, also manchmal. Es war mir wichtig euch optimal zu präsentieren. Soll heißen ihr solltet auf eurer Doppelseite mit einer Dame erscheinen, die euch nicht alt oder wasweißichwas furchtbar erscheinen lässt. Klar? Das Gegenüber (also doppelseitentechnisch) hat Einfluß auf das eigene Bild. Fakt.

Hat man 20 digitale Bilder spielt man sich die 10 Pärchen cool am Desktop zusammen. Bei knapp 300 geht frau dabei die Übersicht abhanden. Also wurdet ihr ausgedruckt. Im Copy Shop (mein Drucker hat nur kurz gewinselt).

Im Anschluss war es notwendig jedes Bild mit seiner Nummer zu versehen. Also habe ich meine beste Freundin gefragt ob sie Lust hat 300 Damen zu beschriften. Sie hatte.

Es hat gut 3 Stunden gedauert und war sehr unterhaltsam. Man unterschätzt schlicht wie viele ihr tatsächlich ward und wie blind man vor genau dem Bild, das man sucht, steht ohne es zu sehen. (das obige Video zeigt mein Wohnzimmer 🙂

So schick sortiert habe ich meine andere beste Freundin heimgesucht und zusammen haben wir kurzerhand für jedes Töpfchen ein Deckelchen gesucht. Wir waren nach 5 Stunden noch nicht fertig. Okay wir schon, ihr nicht 😉

Ödes

Die Pärchen in eine Reihenfolge zu bringen war dann vergleichsweise harmlos. Der totale Killerpart war das Einklopfen aller gesammelten Informationen in ein Excel-Sheet und zwar computerlesbar. Damit das Programm dann anhand der Liste alle Bilder mit dem dazugehörigen Text (Schnittmuster) und dem korrekten Link versieht. Automatisch.

Ich habe mich mit Schoki motiviert und in erstaunlich kurzer Zeit sicher mein Lebenspensum an RETURNBOLDHose:/BOLD getippt. Erledigt.

Hoppalas

– Automatisch eingefügte Textfelder waren in der erste Version manchmal an unpassenden Stellen (mitten im Gesicht oder knapp drunter)

– Der Copy-Shop hatte euch spiegelverkehrt ausgedruckt. Das hatte zur Folge, dass ihr nach dem in-Pärchen-ordnen rechts links vertauscht ward. Das musste ich beim Eintippen der korrekten Reihenfolge dann beachten.

– Ich hatte euch in Pärchen eingetippt. Im Layout gab es zu Beginn aber eine Einzelseite. Ergo waren nach dem ersten Durchlauf alle Pärchen ex, weil eben genau um ein Bild „verrutscht“. (Nervenzusammenbruch)

Das Drama

Man kann erahnen, dass ich viel zu tun hatte. An dieser Stelle muss ich erklären, dass ich zum Zeitpunkt des Ausdruckens beim Copy-Shop nicht alle Bilder hatte. (Anmerkung das war dann gut 2 Wochen nach Ende der Teilnahmefrist) – bis heute noch nicht alle Bilder habe. Von einigen hatte ich zwar ein Bild, aber nicht in ausreichend guter Qualität. Da ich ein Bild erhalten hatte, hatten die Damen in meiner Liste unter „Bild“ ein Hakerl. Ich war einzig via mail mit ihnen in Kontakt.

Irgendwann musste ich dann aber den nächsten Schritt gehen und das nachfragen sein lassen. Ich wollte sobald ich also fortlaufend ein Bild erhalten hätte, diese dann einfach daheim ausdrucken und in den weiteren Prozess aufnehmen. Das hat dann nicht bei allen geklappt.

An dieser Stelle sind mir ein paar Damen verloren gegangen. (Knirsch) Und, was ich noch viel schlimmer finde, es gab keine Liste von ihnen. Ich wusste nur: Es sind nicht alle im Katalog – sehr wahrscheinlich! Ich wusste nicht ob eine oder acht. Es aus den mails herauszufitzeln hätte viel zu lange gedauert. Ich war ja mit den nächsten Schritten beschäftigt und irgendwann kam ja dann auch der Punkt an dem, selbst wenn ich ihr Bild erhalten hätte, einfach nicht mehr hätte einfügen KÖNNEN.  Furchtbar war daher, dass ich sie nicht vorwarnen konnte. Somit haben sich dann am Tage der Veröffentlichung einige Damen nicht im Katalog wiedergefunden.Unvorgewarnt. Sehr enttäuscht.

Ich gebe an dieser Stelle ehrlich zu, dass ich mich lange, sehr lange nicht freuen konnte über den fertigen Katalog. Ich hatte stets diese mails vor Augen aus denen die Enttäuschung drang.

Furchtbar.

Eine Dame war sogar voll und ganz unschuldig. Sie ist mir – keiner weiß wo – einfach durch die Finger geflutscht. Ich habe ihr Bild. Es ist nicht im Katalog.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals entschuldigen bei den betroffenen Teilnehmerinnen. Es war niemals meine Absicht irgendjemanden zu verletzen. Es tut mir leid. Aufrichtig.

Das musste ich mal niederschreiben.

Zahlen

Falls ihr euch die Frage stellt, ob wir damit jemanden erreicht haben, hier ein paar Zahlen.

Die Statistik besagt, dass bei ausreichender Leserzahl ein bestimmter Prozentsatz zum Nachdenken und ein geringerer Prozentsatz zu einer Verhaltens- bzw. Denkveränderung angeregt wird.

Ich weiß, dass wir das bei einigen Leserinnen erreicht haben.

BINGO!

Ich denke wir können zufrieden sein. Fürs erste. Da ist noch Luft nach oben. 😉 Aber This is not okay ist ja nicht vorbei.

Soweit der Gossip, das Backstage, all die Dinge, die ihr ja nicht wirklich wissen könnt, aber womöglich wissen wollt. Also ich tätats wissen wollen. Nämlich!

Deswegen!

Wenn es weiter geht, so hoffe ich, seid ihr alle dabei!

Wir kommen ja eigentlich gerade erst in Schwung!

Näherinnen für Näherinnen!