Wenn es etwas gibt, das frau/man tatsächlich nicht mehr unfair und unbio kaufen muss, dann sind das Jeans. Gerade Jeans sind ja unglaubliche Dreckschleudern in ihrer konventionellen Herstellung.
Da ich eben eine Jean brauche. (siehe Herbstgarderobenpost von Montag), war mein Plan zunächst ein lokales Geschäft zu wählen. Weil lokal immer zu bevorzugen – eh klar. Und dann gab es die Gebrüder Stitch plötzlich nicht mehr.
So schnell geht das also. Schöne Sch**
Die Nummer 2 auf der Ausprobierliste war mudjeans. Großteils Biobaumwolle, alle fabrizierenden Fabriken sind exakt verlinkt, Rückgabe der Jeans, wenn sie an ihr Lebensende gelangt ist und das alles mit einem Versand-Try-on. Das wollte ich und habe ich auch getestet.
Ich habe mir also bestellt:
eine gerade geschnittene Regular Swan – Organic Cassie in Authentic Indigo in 26/32 .. zum Probieren .. dazu (weil man kann im Try-On-Modus 3 Jeans zugesandt bekommen) dieselbe Hose in 27/32 und als anderes Modell zum Ausprobieren eine Straight Riga – Dry Spirit in Strong Blue (also dunkel).
Ein Paar musste ich vorab bezahlen (98 €) dazu kam noch der Versand von 15 € (Österreich!). Die Lieferung erfolgte prompt. Die erste positive Überraschung war die mehrfach verwendbare Verpackung. Sehr ökologisch gedacht. Was mir weiters gefallen hat, war dass die Hosen nicht zusätzlich noch in Plastiksackerln stecken.
Dann bin ich in die erste Jeans geschlüpft.
Vorab kurz: ich habe zwar das, was allgemeinhin als gute Figur gilt, aber auch ich habe 2 Kinder geboren und stehe seither nicht mehr so auf Low Waist (gggrinnns), dazu bin ich immer schon mit Hohlkreuz unterwegs. Auch mir passt nicht einfach jede Jeans.
Umso angenehmer war ich daher überrascht, als ich ich mich in meine erste bio/fair-Jeans gesteckt habe.
Geht schön hoch rauf, steht hinten nicht weg, fühlt sich gut an.
Im Bild die 26/32. Am Ende habe ich die 27/32 genommen. Die war dann genau so, wie ich es gerne hätte. (halt mit a bissl mehr Luft drin, wie die Wienerin so sagt 😉
Der andere Schnitt interessiert mich so sehr, dass ich mir davon die 27/32 noch zuschicken lasse. Wobei ich da so meine Bedenken habe, denn ich bin ja kein 2-Jeans Mensch. Aber anschauen werde ich sie mir.
Mudjeans sind auch vegan. Soll heißen sie haben keine Lederlabels. Das ist zwar nicht so mein Schwerpunkt, aber die Lösung, die sie bieten, ist genau mein Ding. Farbe. Bingo.
Grundsätzlich finde ich das Gesamtkonzept bei mudjeans extrem gelungen. Alte Jeans werden geschreddert und das Rohmaterial dann wiederverwendet. Es gibt da einen aus alten Jeans gestrickten Cardigan .. seufz. Aber ich brauche ihn halt nicht.
Was ich sagen will, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Sache da Hand und Fuss hat.
Abgerissene Jeans findet man im Shop von mudjeans nur, wenn jemand seine Jeans nach einer Zeit des Tragens zurückgeschickt hat. Dann werden dort die Löcher geflickt – auf cool – und die Hose gibt es mit „Vorleben“ gereinigt und gepimpt im Shop und .. ja, sie kostet dann weniger, als die „frischen“ Modelle.
(Ich bin ja wohl nicht die einzige, die sich wundert, dass Leute für total kaputte Kleidung viel Geld ausgeben!)
Schaut euch das an! Womöglich findet ihr für euch ein passendes Teil – bio und fair. Die Männerhosen werden wir vermutlich auch noch testen.
Das war einfach!
P.S.: Selbstbezahlt, selbstausgesucht. Keine bezahlte Werbung.
Eine faire Jeans ist keine Zauberei mehr!