Gedanken zum Nähen

Ich nähe auf eine eigenartige Weise gerne. Eigenartig deshalb, weil es nämlich ums Nähen rum viele Allerleis gibt, die ich nicht so prickelnd finde.

Schnittmuster kleben zum Beispiel. Zuschneiden. Auch nicht so der Bringer. Dann bei größeren Projekten das unterschwellig ständig anwesende Gefühl des „hab-ich-eh-alles“.

Auch die erste Anprobe kann einem hintenraus noch alles versauen.

Wer näht, hat’s nicht immer leicht.

Und trotzdem: hat man mal alles durchgestanden, dann gibt es ein paar sehr besondere Momente.

Moment 1 (für mich):

DAS UNFERTIGE ANLASSEN

Ich finde es ja ein wenig störend und zeitgleich doch höchst komplimentös 😉

Ich schneide Ärmel und auch Shirts immer lang zu. Sicherheitstechnisch. Abschneiden kann man leichter als verlängern. Und deswegen muß meine Premium-benäh-Klientel immer an einem Punkt des Werkes kurz „reinschlüpfen“. Mittlerweile darf ich auch mitten im Spielen mit Freunden stören (verwunderlicher ist hierbei allerdings, DASS ich nähe, wenn mehr Kinder als normal im Haus sind 😉

Also egal, sie schlüpfen rein und dann, passiert in 80% der Fälle folgendes: sie ziehen es nicht mehr aus!

Viel zu lange Ärmel, null Bündchen, heraushängende Fäden.

Alles kein Problem!

Ich gönne mir dann meist eine Pause 🙂 !

Moment 2 .. immer und immer wieder!

Sie tragen, was ich genäht habe

Ihr seht hier ein ganz simples Nachthemd. So simpel, es ist kaum einen Blogpost wert … ABER … dieses Nachthemd kommt mir morgens verschlafen entgegen und weigert sich abends ins Bett zu gehen, weil „wozu eigentlich?“. Dieses Nachthemd geht Zähneputzen und trägt dabei die selbstbestrickten Socken, die ich meiner Tochter gestrickt habe. Dieses Nachthemd sehe ich täglich! Ich lebe mit diesem Nachthemd.

Unnötig zu erwähnen, dass meine Tochter in diesem Nachthemd schlicht unglaublich super aussieht.

Wie es einem geht, wenn die Menschen, die dir am meisten bedeuten in deinen Werken rumlaufen und dabei nicht nur gut aussehen, sondern eben auch noch im Typ sind. Nicht den 0815 Schrott tragen, den man sonst kaufen muss. Nein eben IHR Ding am Leibe tragen. Selbstentworfen, mitgeredet, dabeigewesen!

Dieses Gefühl ist wohl …

Glück, Freude und Zufriedenheit gemischt mit einer guten Portion

ich-fass-es-nicht!

🙂

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