Also gleich mal vorab. Ich weiß nichts über Japan. Zero. Das bissi, das ich weiß, ist in Wirklichkeit eine Erwähnung nicht wert, beschränkt sich wohl zum größten Teil auf Geschehnisse im zweiten Weltkrieg und selbst da habe ich die Rolle Japans nie ganz vermittelt bekommen.
Im Geschichtsunterreicht meinerzeits kam Japan nicht vor und wenn, dann habe ich in der halben Stunde, die diesem Land gewidmet wurde, wohl gefehlt.
Der Rest meines Wissens stammt wohl mehr aus der Kultur. „Madame Butterfly“, ein bissi Geisha, ein bissi Samurai, Gärten, Kirschblüte, Sushi. Es ist beschämend.
Als wir also neulich auf der Suche nach der nächsten Serie waren, die wir uns im Sinne einer partnerschaftlichen Abendgestaltung reinziehen könnten, sind wir über eine Neuverfilmung von „Shogun“ gestolpert.
Nun bin ich ja nicht so der Fan von überzogen gelebter Ehre. Diese ganze Ich-bring-mich-eher-um-als-dass-du-meinen-Garten-mähen-kannst-Getue finde ich nicht nur höchstgradig bedenklich, sondern auch fundamental dumm. Ich kann das nicht akzeptieren. Ich ziehe eine Schnoferl, wenn mir wer mit Ehre-Ehre-Ehre kommt. Oida. Grow up!
Insofern bin ich in Shogun schon skeptisch rein. Das muss ich vorab gleich dazu sagen. Ich fand’s dann aber abseits der zahllosen Ehren-Selbstmorde doch durchaus informativ und nicht ganz so verstörend. War halt ’ne wirklich schräge Zeit damals.
Was ich aber gar nicht wusste und bitte lasst mich wissen, ob das auch für euch neu ist (Yase! Ich weiß, du weißt das bestimmt!), ist die ganze G’schicht mit den Portugiesen. Wobei „ganze G’schicht“ nicht passt. Ich kenne die ganze Geschichte nach einmal „Shogun“ schauen natürlich nicht.
Ich hatte keinen Schimmer davon, dass die Portugiesen so dick waren in Japan. Dass sie die Engländer wie es scheint mehr oder weniger aktiv davon abgehalten haben nach Japan zu gelangen (war ja damals nicht einfach hinzukommen), weil sie kolonialistisch dort ihren Fußabdruck zu sehen wünschten. Ja genau, die Portugiesen haben Japan als ihnen zustehend betrachtet. Wenn ich es richtig verstanden habe, haben sie sich das mit den Spaniern so ausgemacht.
Kolonialismus ist so oarg! Ich pack’s noch immer nicht.
Nicht überraschend haben sie auch den Katholizismus nach Japan gebracht. Schaut man sich Japan heute an, dann waren sie damit nicht allzu erfolgreich. Versucht haben sie es trotzdem. Nun noch schnell zur schrägen Zusatzentdeckung rund um diesen geschichtlichen Fakt.
Laut Wikipedia waren die Portugiesen ein paar hundert Jahre in Japan. Sowas bleibt nicht ohne Konsequenzen, eh klar.
Und wie wir also neulich – mein Süßer und ich – japanisch Essen waren, merke er kurz an, dass Tempura (ihr wisst schon die gebackenen japanischen Shrimps und Gemüstestifte) eigentlich portugiesisch sind und sich von dem Wort „tempora“ ableiten.
Damals haben die Jesuiten nämlich in der Fastenzeit (eben „tempora“) nur gebackenes Gemüse gegessen.
Von wegen Fastenzeit.
Das wollte ich euch nur kurz mitgeben. Ich weiß, dass ich nichts weiß!
😉