Also ich wusste ja gar nicht mehr, wie das ist.
Okay falsches Ende, ich muss vorne anfangen.
Unsere Kinder hatten sich zu Sylvester ausgeladen. Also, äh, sie hatten sich selber einfach woanders einquartiert. Und so kam es, dass wir Eltern plötzlich vor einem Ohne-Kinder-Sylvester standen.
Huch!
Was macht man denn da?? Aus den Tiefen des Erinnerungszentrums im Hirn drangen Bilder aus der Jugend, die allesamt nur wenig ansprechend wirkten, aber gesellschaftstechnisch wie eine Verpflichtung schienen.
Nein, 18 oder so sind wir nunmal nicht mehr 😉
Nun, was muss bzw. soll Sylvester können, dachte ich mir!
In Wien, ob in ganz Österreich weiß ich nicht, aber in Wien gehören zu Sylvester 2, vielleicht 3 Dinge ganz .. naja, 4 Dinge ganz unbedingt. Sekt, Feuerwerk, die Pummerin und der Donauwalzer.
Sekt kriegt man überall. Dieses Problem war schnell keines mehr. Das Feuerwerk. Naja, man muss halt wo hin, wo geböllert wird. Selber? Nein, Danke! Aber: äh, wohin??? Nicht falsch verstehen: die ganze Stadt geht ja in die Luft. Die Frage war eher: stellen wir uns einfach auf die nächstbeste Straße oder gehen wir Richtung Innenstadt, womit dann halt der ganze ultimative Wien-Sylvester-Trubel verbunden wäre.
Dazu muss man wissen: ich MAG Feuerwerk. Lieber wär‘s mir zwar ohne dem vielen Krach, aber ich staune jedesmal wie ein Kleinkind. Und ich spüre, dass das etwas urmenschliches ist. ALLE stehen mit offenem Mund vor einem tollen Feuerwerk. Gebt es ruhig zu. Auch ihr 🙂
Die Pummerin ist mir auch enorm wichtig.
Ich war mal zu Sylvester in New York. Pfff! Also ehrlich! Keine Pummerin kein Walzer?? Wie soll sich da das neue Jahr fühlen? Also nicht mein Ding! Ehrlich!
Vor laaaanger Zeit war ich mal zu Sylvester in der Stadt drinn und ich erinnerte mich daran, die Pummerin tatsächlich gehört zu haben. Also trotz der Menschenmassen und dem BigBadaBUMMM rundherum!
Ach ja, die Pummerin ist die Glocke im Stephansdom! Das sollte ich sicherheitshalber hinzufügen!
Die geübte Leserin erahnt worauf es hinausläuft: wir waren in der Stadt. Zusammen mit einer halben Million anderer Menschen. Das war ein echt nettes Feeling. Alle waren so gut gelaunt – was ja bekanntlichermassen nicht der Grundgefühlsmodus des Wieners ist 🙂
Die Bim war nicht nur voll, nein die Bim hing quasi schon durch und überall roch es ein wenig nach Alkohol. Erstaunlich viele Kinderwägen bahnten sich ihren Weg durch die Massen. Ab Mitternacht schlenderten alle einfach am Ring – gefahren ist da nix mehr! Das war richtig cool! Schweinchenmützen sind offensichtlich in, und zur Flasche Sekt trägt man zudem auffällige knallige Perücken. Das muss sich wohl in den letzten 10 Jahren entwickelt haben. Das kannte ich noch nicht 🙂
Und mangels einer Zeitansage bin ich stolz sagen zu können, dass die Pummerin persönlich mir sagte, wann es denn dann soweit war!!!! Mein Herz war übervoll. Der Mensch, ein eigenartiges Wesen er ist. Schön war‘s! Und jetzt weiß ich auch, wo in der Stadt das Feuerwerk der Feuerwerke zu sehen ist. Am Heldenplatz. Ohlala, meine Damen! Das darf man wohl solides Staunen nennen, das da in den Himmel geschossen wurde!
Die ersten 15 Minuten eines jeden Jahres gehören in Österreich dem Donauwalzer. Und das ist gut so! In der Zeit schafft jeder 2-3 Umdrehungen. Aus mehreren Veranstaltungzelten und -bühnen drang das Werk direkt in mein Wohlfühlzentrum. Seufz!
So muss Sylvester!
Genau das werde ich meinen Kindern weitergeben!
Hallo 2014!
Willkommen! Bien venu! Welcome!
Ach ja – und nach dem Aufstehen: Neujahrskonzert – eh klar!
Von Herzen