Innenhofflohmarkt auf der Wieden – Schau‘ rein beim Nachbarn

Bei uns gibt es im Bezirk (4. Bezirk in Wien) einmal im Jahr einen Flohmarkt. Organisiert von der Agenda nehmen Häuser teil. Soll heißen, der Flohmarkt findet nicht irgendwo auf einem Platz statt sondern in den Innenhöfen verteilt quer über den Bezirk. 

Jedes Haus, das mitmachen möchte, kann teilnehmen. Man meldet sich an – gegen Kaution – und dann macht man den Flohmarkt gemeinsam mit den Nachbarn aus dem Haus einfach im eigenen Innenhof (so vorhanden).

Vorteile liegen auf der Hand:

1.) Die Flohmarktteilnehmer brauchen das ganze Zeug nicht quer durch die Stadt irgendwohin transportieren. Nein, der Weg führt in den Hof des eigenen Hauses. Immense Erleichterung.

2.) Die Leute aus dem Bezirk kommen mal in die Höfe, die ja sonst verschlossen sind. Neugierde ist eine nicht zu unterschätzende Triebfeder.

Unser Haus nimmt schon seit Jahren regelmäßig daran teil.  Anfangs glaubte ich ja, dass wir nach ein, zwei Jahren nichts mehr hätten, das flohmarktwürdig sein könnte (welche grenzenlos naive Einschätzung von mir, großer Seufzer), mittlerweile weiß ich das besser. Ich bin schon fast Profi.

Bei uns im Haus wird zu Mittag dann der Griller angeworfen und wer will (also von den Standbetreibern bitte) darf sich bewürsteln oder was man halt auf die Hitze zu werfen gedenkt.

Und jetzt die Lektionen, die ich daraus lerne … jedes Jahr wieder.

 

DIE NACHBARN

Meine Nachbarn sind freundliche, interessante Menschen. Nicht alles Beste-Freundinnen-Material, aber viel Gute-Nachbarin-Material. Kleine Anmerkung für die Skeptikerinnen unter euch: natürlich haben wir bei unseren 25 Parteien im Haus auch den Nörgler, die Mühsame und den Snob im Angebot. Alles da. Keine Sorge. Aber der größere Teil ist besser als gut.

DER INNENHOF

Unser Innenhof begeistert. Wir haben einen etwa mittelgroßen, grünen Innehof mit Spielplatz. Lebensraum mehr als Abstellplatz. Und obwohl wir alle wissen, wie schön er ist, so tut es doch immer noch gut, das in Wort oder Gesicht der Menschen, die da hereinspazieren, zu hören und zu sehen. Balsam.

 

Bei uns im Haus wohnt ein Jungkonditor ….

DIE MENSCHEN

Im Laufe der geöffenten 6 Stunden kommen schon ein paar Hundert Leute bei uns durch und ich muss sagen: Da sind doch deutlich weniger Arschlöcher dabei, als man allgemeinhin so annehmen würde. Hört und liest man, so wie ich, vielerlei Medien, drängt sich ja der Eindruck auf, dass ein erheblicher Teil der Bevölkderung völlig Gaga ist. Dem ist aber nicht so.

Es ist komplett unmöglich, dass ein Drittel oder mehr der Leute querdenken oder sonstiges Zeug total vehement vertreten ohne das an so einem Tag zu spüren. Ich schließe daraus, dass die Vollidiotendichte in meiner Stadt wohl eher im niedrigen einstelligen Bereich anzusiedeln ist, was nicht nur beruhigend ist, nein, auch realistisch. (Demoteilnehmer um die 10.000 in einer Stadt von fast 2 Mio ergibt 0,5% – völlig irr, dass da soviel berichtet wird drüber!)

Auf jeden Fall sind die allermeisten völlig okay. Es gibt Schüchterne, etwas Mühsamere .. alles da. Arschlöcher .. gaaaaanz wenig.

 

DANACH

Danach hat man doch mehr Platz! 🙂

 

Den darauffolgenden Sonntag sind wir dann allerdings eher streichweich unterwegs.

🙂