Kinder und Computer

Ich habe ja neulich angedeutet, dass ich plante einen eigenen Nutzer für meinen Sohn auf unserem „großen“ Computer anzulegen.

Der kleine Mister ist mittlerweile nämlich mittelgroß, spielt gerne mal eine Runde Minecraft und ist auch sonst durchaus pro Computer.

Da ich ja selber viel Zeit am Computer vorlebe, kann ich ja dann bei Kinderinteresse schlecht sagen. „Nein da! Nix Computer!“. Es würde auch gar nicht meiner Einstellung entsprechen.

Also war da eine Anpassung notwendig.

Vorgeschichte dazu:

Als der kleine Mann seinerzeit noch wirklich klein war, hatte er die eine oder andere Möglichkeit elektronische Spiele zu spielen. Sei es Nintendos Mario & Co. oder bei den Großeltern am iPad irgendwelche Tier-Schreibe-oderTralala Apps.

Bei uns im Haus galten daher von jeher folgende

Regeln:

– man darf 2x am Tag spielen, jeweils 20 Minuten

– dazwischen muss mindestens eine halbe Stunde liegen

– zwischen Lernen und Spielen am Gerät muß ebenfalls mindestens eine halbe Stunde liegen

– nicht vor dem Frühstück

– nicht nach dem Abendessen

Die Zeit wurde auf Mamas Handy gestoppt.

Erfahrung

 (nach gut 5 Jahren und 2 Kindern, die wir mit dieser Regel leben)

1. Spiele werden von meinem Mann vorher vorgespielt bzw. gecheckt. Ich bin mehr für die Installation und die Online-Welt zuständig. Ich spiele nicht!

2. Da die Kinder immer fragen müssen, ob sie jetzt spielen dürfen, hat man stets den Überblick.

3. Gespielt wird am Ende nur im Winter! Bis heute hat im Sommer noch jedes Spiel seinen Glanz verloren und konnte gegen eine Runde Gatsch, Schwimmen oder draußenSport nichts ausrichten.

4. Große Krisen gab es erstaunlich selten. Am auffälligsten war, dass die Kinder beim Wii spielen zu streiten beginnen. Regelmäßig. Aber zur Zeit ist die Wii nicht in. Ergo bleibt mir da Stress erspart.

Mittlerweile sind die Kleinkinder-Spiele aber ziemlich passé. Stattdessen steht Minecraft an, dazu ab und dann ein mail, ein klein bißchen Diagramme erstellen .. Computer ausprobieren eben.

So, nun bin ich Bloggerin und Online Marketing Manager, schlicht die ideale Anlaufstelle. Da die Schule in diesem Punkt in meinen Augen versagt, gehe ich unseren Weg, was sowieso viel besser ist.

Ergo habe ich für den kleinen Mann einen eigenen Benutzer angelegt.

Warum?

1. Vorerst einmal sehe ich vorläufig keinen Bedarf ihm einen eigenen Computer zu besorgen. Geld- und Platzgründe.

2. Ein eigener Benutzer ist ja wie ein eigener Computer .. quasi. All die „wirklich wichtigen“ Dinge kann er sich selber einstellen (und ja, ich rede vom Hintergrundbild, dem Profilbild und dererlei. Gebt zu, auch ihr legt auf das richtig drumherum wert. Muss man auch lernen dürfen!)

3. Dem neuen Benutzer, kann ich als Administrator alle verfügbaren Programme freigeben, die er  zunächst einmal entdecken/nutzen kann. Textverarbeitung, Tabellen, iTunes (ja, er hat Zugriff auf alle zigtausend Songs der Familie und ER LIEBT ES!)

So stelle ich sicher, dass er nicht in Neugier und Entdeckerdrang die Orientierung verliert.

Bei Fragen steht die Mama natürlich parat und gibt Tipps bezüglich der Erstellung von Kreisdiagrammen aus den Daten der gefallenen Regenmengen (Daten selber gesammelt!) oder wie man auf Großbuchstaben umstellt.

4. Ich kann die Zeiten festlegen zu denen der Benutzer überhaupt den Computer starten kann und ich kann festlegen wieviel Zeit pro Tag (Unterschiede Werktage/Wochenendtage) der Benutzer aktiv sein kann.

So führe ich meinen Sohn aktiv an den Computer heran.

Unter der Woche gibt es Tage, da hat er so lange Unterricht, dass nach dem HÜ-machen das Abendessen ansteht und er meistens nicht einmal daran denkt noch eine Runde zu spielen. Dadurch, dass wir von jeher fixe Regeln hatten, gibt es auch keine Diskussionen. Wesentlich ist jedoch, dass er mittlerweile frei entscheiden kann, wann er am Computer arbeiten oder spielen will. Die 2×20 Minuten Regel gilt im übrigen für Spiele immer noch!

Noch eins. Etwas, dass zwar sehr Basic erscheint, aber tatsächlich viel wichtiger ist, als man es gerne zugibt. Das Tippen!

Auch wenn dieser Artikel zum Thema „Tippen mit 10 Fingern“ gute andere Ansätze darlegt, so hat das Tippenkönnen, den wesentlichen Vorteil, dass der Blick nicht ständig hin und her wandert.

Für unsere Kindergeneration ist es auf jeden Fall eine dermaßen absehbare Mindestausstattung, dass ich kurzerhand dem kleinen Mann ein Programm freigegeben habe damit auch er möglichst bald diese Hürde für sich abhaken kann.

(Anmerkung: wir verwenden atypeTrainer for mac.)

Ich habe selber per Programm am Computer in 2 Wochen (ist Jahrzehnte her! Seufzendes Abwinken) tippen gelernt. Es erschließt sich mir nicht, warum so viele Leute sich mit 6 oder 8 Finger Systemen zufrieden geben. Wenn man Tippen kann, schaut man, und das ist der wesentliche Vorteil, überhaupt nicht mehr auf die Tastatur.

Egal, wenn man es für sich als Erwachsenen für zu spät hält oder sonst eine (ja ich meine es ist eine) Ausrede parat hat, okay, aber die Kids, nein, die müssen tippen können. Punkt.

Benutzer kann man sowohl am Mac als auch am PC anlegen. Es geht überraschend einfach. Will man die Zeiten eingeben und die Programme auswählen, auf die zugegriffen werden kann, muss man aber schon mit etwas Zeit rechnen, die man dafür braucht. Weiß man nicht wie das geht, rate ich „Benutzer anlegen“ zu googeln. Es gibt einen Haufen YouTube Videos. Es ist machbar! Ihr habt einen Blog, glaubt mir, ihr könnt einen Benutzer anlegen! 🙂

Wie ihr sicher festgestellt habt, habe ich ich nicht über „Kind und Internet“ geschrieben. Das ist nämlich eine ganz andere Sache und DEUTLICH komplizierter. Darüber poste ich demnächst noch extra. Denn

Kids und Computer

schauen wir den Tatsachen ins Auge

die gehören in unserer Welt zusammen.

Also kümmert euch drum!

Irgendwer sollte es nämlich tun!

😉