Das Parklet war anfangs so eine Testballon. Geplant für ein Jahr. Mittlerweile steht der „Wiedner Wald“ schon seit beinahe 4 Jahren ununterbrochen vor unserem Haus. Die Leute kennen es, das Bücherregal ist sehr beliebt, im Sommer gibt es Führungen, die im Parklet Halt machen um es als ein Beispiel für Begrünung in der Stadt und für Bürgerbeteiligung vorzustellen. Das hatte ich alles nicht kommen sehen. Das hatte ich alles nie geplant. Grün vor dem Fenster? Ja! Da bin ich dabei. Nette Idee. Mehr nicht.
Mittleweile kenne ich mich aus mit was man wo einreichen muss um etwas Geld zu bekommen damit alles da ist, was wir so brauchen. Ich kenne die Formulare, oft auch die Ansprechpartner in den Vereinen und Ämtern. Ich bin, wie man so schön sagt, „erfahren“.
Wenn man in so einem städtischen Verein dabei ist, der Budget hat und einen unterstützen kann, dann … wollen die was dafür. In unserem Fall haben wir uns lange davor gedrückt irgendeine Form von „Aktion“ im Parklet zu organisieren.
Unser Parklet ist – von der Fläche her – klein und wichtiger noch: neben dem Parklet ist kein Platz. Steht man zu dritt im und neben dem Parklet muss man dem „Fließverkehr“ am Gehsteig immerzu ausweichen. An eine Aktion, ein Treffen im Parklet .. mit Musik und Buffett ist ehrlich nicht zu denken.
So kamen wir auf die Idee die Plane, die das Parklet zur Straße hin abgrenzt, zu bemalen. Wobei nicht wir die Künstler sein sollten, sondern die Kinder der angrenzenden Schule, die täglich am Parklet vorbeischlurfen/laufen/kreischen.
Und vor zwei Wochen war es dann soweit. 22 14-jährige knieten in einem Klassenzimmer entlang einer beinahe 8m langen Plane und pinselten, während die Musik aus der mitgebrachten Boom-Box gröhlte. Mein Nachbarin und ich waren Support-Team für Allfälliges. Und natürlich gibt es Allfälliges, wenn 22 Teenager sich künstlerisch auszutoben haben.
Aber, wie sagt man so schön sagt, alles halb so schlimm.
Und: wenn 22 Kids Gas geben, dann sind 8m gar nicht so viel Werkfläche. Die waren in 3 Stunden komplett fox und fixi. Das hat mich beeindruckt. Pünktlich zum Mittagessen mit einem durchaus beachtlichen Stapel Pizza trudelte dann die Politik ein.
Das Projekt ist eben ein offizielles gewesen und darf frau auch ein bissi Händeschütteln und so. An diesen Aspekt habe ich mich mittlerweile gewöhnt.
Auf jeden Fall ist das Parklet um einen nicht-pflanzlichen Aspekt bunter geworden. Um die Sache den Vorbeigeherinnen auch zu erklären, haben wir ein Plakat aufgehängt.
Ab jetzt steht wieder das Gärtnern im Mittelpunkt.