Frauen und ihre Rechte; ein leider immer noch sehr akutelles Thema. Da ich zwar im Speckgürtel aufgewachsen bin – also nicht mitten in der Stadt – weiß ich nicht wie es außerhalb des Einflußbereichs einer großen Stadt so ist.
Ich beschreibe hiermit den Eindruck, den ich zu diesem Thema im Laufe meiner Jahre gewonnen habe. Speckgürtel und zentral.
Und ich beginne gleich mit dem harten Themenkreis: Frauen – Kinder – Job oder wie ich es gerne nenne, das Vereinbarkeitsmärchen.
Ganz am Anfang muß ich erwähnen, dass ich enttäuscht wurde. Ich bin aufgewachsen in dem Glauben und in dem Sprech’, dass mir alle Wege offen stehen. Auch als Frau. Ich war ein junger Mensch, mein Geschlecht schien irrelevant. Und das hat auch lange Zeit gegolten. Ich habe studiert, ich war im Ausland, ich hatte einen Job, der reichlich Geld brachte.
Und dann habe ich geheiratet und ein Kind bekommen.
Und ab diesem Zeitpunkt mußte ich nicht nur mein Leben komplett umkrempeln und zuerst ein, dann zwei Kinder versorgen und erziehen, nein ab dem Moment mußte ich auch darum kämpfen meinen Weg weiter gehen zu können. Die Krux an der Sache war, dass ich das nicht wußte und dass ich dafür auch nicht die Kraft oder die Zeit hatte.
Als ich aus der Karenz zurück ins Arbeitsleben ging, war ich natürlich in Teilzeit. Das machen hier in Österreich praktisch alle Frauen, denn, und jetzt kommen wir zum Thema Stadt-Land, wenn Mutter arbeiten will/muß, dann braucht sie jemanden, der auf ihr Kind aufpasst.
Thema Kinderbetreuung also. Und die ist in der Stadt verhältnismäßig einfach zu organisieren. Sobald das Kind 3 Jahre alt ist. Davor gibt es zwar Tagesmütter und ich wage zu behaupten es gibt auch reichlich Tagesmütter, aber, und das ist kein unwesentlicher Punkt, die kosten extra Geld.
Bei uns in der unmittelbaren Umgebung gibt es eine Unzahl von Kindergärten. Eine echte Unzahl. Und alle sind privat betrieben. Es gibt Montessori, es gibt katholisch und es gibt „einfach nur bunt“ ;-).
Und auch Schulen gibt es in vernünftiger Gehdistanz eine gute Handvoll für jedes Alter. Nachmittagsbetreuung dazu gibt es häufiger als ich anfangs dachte. Allerdings meist bis maximal 17.00 Uhr. Ab und dann auch „nur“ bis 16.00 Uhr. Wie sich das mit einem klassischen Job ausgehen soll, weiß ich nicht.
Kurz noch zur Elternteilzeit. In Österreich ist ein Betrieb (ab einer bestimmten Größe) dazu verpflichtet einer Mutter, die aus der Karenz kommt (oder auch dem Vater) den Job in einer Teilzeitversion wiederzugeben.
Damit hat man gemeint, den Frauen eine Wahlmöglichkeit zu geben. Die Realität sieht natürlich anders aus. Frau hat wohl kaum eine andere Wahl als in Teilzeit arbeiten zu gehen, denn nach 2 Jahren Karenz ist das Kind noch nicht 3 Jahre alt / im Kindergartenalter. Und somit ist die Betreuung nicht einfach regelbar.
Ich vermute hier liegt der Unterschied zwischen Stadt und Land. In Wien gibt es sie immerhin diese Teilzeitjobs. Am Land … was ich so lese eben seltener. Dazu kommt, dass in der Stadt eine Kinderbetreuung organisierbar ist. Sie ist zwar mit Kosten verbunden, aber es geht.
Nun lautet meine Frage natürlich:
Frauen, Jobs und die Kinderbetreuung!
Ich bin auf eure Beiträge sehr gespannt!