Ich stricke ja wirklich gerne. Der einzige Nachteil im Vergleich zum Nähen ist für mich jener, dass ich nur für mich stricken kann. Also mal abgesehen vom gelegentlichen Schal, den ich jemandem anfertigen darf. Der Rest der Crew hier bei mir ist bisher unbestrickt davongekommen. Wohl auch, weil Wolle nicht so ein Kinderbekleidungsmaterial ist. Ihr wisst schon, kratzt womöglich … und vor der Größe meines Mannes schrecke ich bis zum heutigen Tage zurück…
Insofern ist dieser Pullover jetzt eben von Bedeutung. Zumindest für mich. Nachdem ich seit Jahren so vor mich hinstricke, war es jetzt soweit. Meine Tochter hat sich dazu überreden lassen – mit erstaunlich wenig Widerstand wohlgemerkt – sich ein Teil von mir an den Leib stricken zu lassen. Die Farben hat sie sich selber ausgesucht und auch die Streifen waren so abgesegnet.
Um mich von etwaigem Schaden abzuschirmen, habe ich innerlich von Anfang an für den Flohmarkt gestrickt. Schließlich war es das erste Teil für mein Kind, schließlich war es das erste Teil mit dieser Wolle. Jeder Handarbeiterin weiß, dass das zu viele Faktoren sind, die zu einem zu klein/viel zu groß führen können.
Nun, das Stück ist eng geworden. Zu meinem Glück hat sich das die kleine Miss aber so in etwas vorgestellt (was ich nicht wusste). Der Pullover wird also so genommen. Inwieweit das bedeutet, dass sie ihn auch tragen wird, wage ich aber nicht vorherzusagen. Ich freue mich ja schon, dass sie die Nase nicht rümpft und von dannen zieht.
Man wird ja so anspruchlos mit der Zeit … 😉