Nur weil ich länger nichts geschrieben habe über meine Stadt, meine Liebste, mein Kitschengerl, also nur weil ich nichts zu Papier bringe, heißt das ja nicht, dass ich nicht heiß erglühe in Zuneigung zu meinem Nest, meiner Schönen, meinem Ort.
Denn meine Wege führen mich immer wieder durch die Gassen. Die Gassen meiner Teuren, meiner Einzigen, meinem Sein.
Der Winter macht die Luft klar. Und wenn der Hochnebel weicht, erscheint die Schönheit knallhart in ihren Umrissen und ihren Silhouetten. Klar wie sonst selten. Und kalt und scharf. Die alte Schöne. Jetzt sieht man jede Falte, jeden Riss, jedes Zeichen des Lebens.
Und wenn man dann auch noch hinauffahrt und oben noch entspannt sein kann, dann läßt sie einen tief blicken. Weit blicken. Staunen.
Sie raubt mir immer wieder den Atem.
Meine Große.
Meine Kleine.
Meine Stadt!