Ganz ohne Anleitung, Ganz aus dem Bauch {Auf meinen Nadeln}

Stricken ist, das habe ich neulich sogar gelesen, heilsam meditativ. Jede, die schon mal gestrickt, gehäkelt, geknüpft oder so hat, wird zustimmen. Wenn man erst mal über das ich-lerne-es-gerade – Level hinaus ist, beginnt die Therapie.

Ich habe das schon zig male erlebt und mein Körper hat das offensichtlich abgespeichert. Denn wannimmer es bei mir irgendwie knapp wird mit der Energie, beginne ich unweigerlich ein Strickprojekt zu suchen und nach Wolle Ausschau zu halten.

Dieses mal war es aber so, dass ich mich partout nicht auf ein Projekt mit mir einigen konnte. Entweder die Teile, die ich fand, gefielen nicht oder es scheiterte an der Wolle.

Anmerkung: die richtige Wolle ist das A und O. Aber .. die richtige Wolle will nicht immer. Es ist schon ein bissi so wie mit den Stoffen…

Und dann stolperte ich über diese Bilder:

Die Farbenkombi, der Look, alles in mir jaulte vor Glück auf. Sowas in der Art war in mir drin und musste dringend raus.

Also ging ich auf Wollsuche. Ich ließ mir von ein paar verschiedenen Wollqualitäten jeweils einen Knäuel schicken, fertigte ein paar Testfleckerln und entschied mich dann für die Wolle, die sich gut anfühlte und die es auch in den notwendigen Farben gibt.

Dann habe ich ein wenig gerechnet und einfach mal losgelegt.

Und NATÜRLICH habe ich alles wieder aufgetrennt. Der Halsausschnitt wäre sonst mehr so auf schulterfrei unterwegs gewesen und vorne hätte ich die Jacke nicht schließen können. Aber he, das ist Teil der Vergnügens. Der Weg ist das Ziel.

Und dann war das bunte Ding auch gleich RappZapp fertig. Es gibt ein paar Ecken und Kanten, die ich noch verbessern könnte, aber für ein Erstlingswerk bin ich mehr als zufrieden.

Ich trage sie auch ziemlich viel. Eigentlich sollte ich sie noch aufbügeln, aber dazu komme ich nicht. Ist mir offensichtlich nicht so wichtig.

Sobald es warm genug für Fotos ist, werde ich euch noch Tragebilder liefern. Weil nämlich einige von euch Zweifel haben, dass ich so bunt unterwegs sein kann 😉

Und es fühlt sich fast so an, als wäre ich schon mit dem nächsten Projekt schwanger. Bin quasi voll auf Therapie!