Ich übe mich zur Zeit in Geduld. Geduld mit mir. Ich krieg’ das auch ganz gut hin, wie ich meine. Immerhin. Mit 25 hätt’ ich das nie so geschafft.
Warum ich Geduld haben muss mit mir?
Nun. HA! Wo anfangen? Ich werfe euch mal hin, was mich gerade so alles beschäftigt (Vorsicht: Alltag!): Da ist immer noch der Sohn, den ich jetzt nur mehr wenig sehe, die Tochter, die zur Frau wird, der neue Job, mein innneres Kind, das den Job nicht mag, die Erwachsene in mir, die weiß, dass es hoch an der Zeit ist wieder Geld zu verdienen – Pension und so, ehschonwissen. Da ist meine verspannte Schulter, da ist der Haushalt und ein paar RoutineArzttermine, die ausgemacht werden sollten. Da ist mein Schlaf, der wohl allmählich von der Prämenopause geküsst wird und dazupassend eine leicht aggressiv, depressive Grundstimmung in mir ganz generell (Hormone??). Und dann ist da natürlich der „Zwang“, das alles runterzumachen, als Kleinschrott, den ich besser einfach zu knacken habe, weil schließlich leb’ ich ja in Frieden und Sicherheit. Keine Erdbeben weit und breit. Was tu ich bloß so gestresst. Aufrecht stehen, schlucken, weitermachen.
Dagegen hält das mit dem Leben herangereifte Wissen, dass ich mich wahrlich besser ernst nehme und auf mich aufpasse. Ich habe eine Tochter und ich gedenke ihr nicht vorzuleben, dass man bitte schön zu FUNKTIONIEREN hat. Nein, damit könnt ihr bei mir nicht mehr rechnen. Been there, done that, seen it all.
All das halt.. und dann noch so banaler Kleinviehmist, den man nicht braucht. So hat mich letzte Woche, bitte im FEBRUAR, eine Biene gestochen. Ich bin nicht allergisch, die Biene hat den Kürzeren gezogen. Aber, was ich jetzt in meiner innerlich angespannten Stimmung wirklich nicht gebraucht habe, ist ein juckender Bienenstich, der mich des nachts 8 mal weckt. Ehrlich. Das Leben mag’s mit Extrastreusel drauf, das ist mir klar. Sehr lustig. HA HA!
Ich habe Geduld mit mir. Ich lasse los. Staubsauge dann eben nicht, gehe schlafen, wenn ich müde bin, überlasse dem Mann das Kochen. Frau weiß ja wie’s geht.
Insofern bin ich locker. Der Frühling kommt! Die Sonne scheint durchs Fenster, mittags gibt’s was Leckeres.
I am okay!
Ihr lest hier so was wie ein Minibekenntnis zu (m)einem Frauenalltag. Denn, mit wem ich auch immer gerade plausche, wir kämpfen alle. Mehr oder weniger. Ihr seid nicht allein! Ich werd‘ mir jetzt Wolle bestellen — EINFACH SO!