Wie ist das bei euch? Also angenommen eure Kinder sind aus den Windeln raus; Wieviel helfen sie bei euch im Haushalt bzw.
Sollen Kinder im Haushalt helfen?
Meine Kinder helfen bzw. haben gewisse Pflichten. Sie müssen nicht nur helfen, weil ich manchmal Hilfe brauche, oder es eben gut tut, wenn ich nicht alles alleine mache, während sie eine ruhige Kugel schieben (= entspannen). Nein, meine Kinder helfen im Haushalt, weil sie irgendwann alleine leben werden und dann wissen sollten, wie man ein Waschbecken reinigt, Wäsche wäscht und aufhängt, staubsaugt und was eben noch alles. Sie müssen also helfen, damit sie es l.e.r.n.e.n.
Und je früher sie das drauf haben um so weniger wird es sie später mal Energie kosten. Davon bin ich zutiefst überzeugt. Darin sehe ich meine Aufgabe als Mama. Lebensfit sollte die fertige Kinderausgabe sein. Großes Ziel! Dazu gehört eben auch Haushalt. Punkt.
Soweit die Gedanken im Hintergrund. Die Umsetzung verlangt freilich nach einer Strategie, denn Kinder haben einen inneren Widerstand im Bezug auf .. naja beinahe alles, wenn’s gerade nicht in den Kram passt.
Meine Kinder sind durchaus willig zu helfen, aber eben nicht immer und dazu kommt das Klassische: „Muss es genau JETZT sein, Mama? Wo es doch gerade gar nicht passt?“ Und dann ist da noch diese Sache mit dem Zuweisen. Meine Kinder bekamen nämlich nicht gerne Aufgaben zugewiesen. Von mir. Sie fühlten sich dann irgendwie kommandiert, was für weitere Komplikationen sorgte. Das weiß ich, weil wir darüber geredet haben. Sie waren da sehr ehrlich und meinten, es würde ihnen anders einfach leichter fallen. „Bitte keine Kommandos!“
Also haben wir zusammen ein „System“ entwickelt.
Wie teilen wir den Haushalt auf?
Lustigerweise half uns ein herumliegendes Bastelprojekt des kleinen Misters bei der Lösungsfindung. Der kleine Mister hatte ein altes Buch „gefalten“. Ihr müsst euch das Bild anschauen, dann versteht ihr, was ich damit meine. Er fand das Ergebnis total super. Das Ding war heilig und lag vortan im Weg rum. (seufz! – ein Beitrag zum Thema Basteleien aus dem Kindergarten oder der Schule fehlt hier noch!)
Da hatten wir die glorreiche Idee die Haushaltsaufgaben auf Karteikarten zu schreiben, in Kuverts zu stecken und sie in das Buch zu stecken, sodaß die Kinder ihre Haushaltsaufgaben „ziehen“ können. Wie in der Lotterie quasi.
Kein Kommando mehr.
Der Zufall übernimmt die Angelegenheit, dazu hat es was Spielerisches.
Seither gibt es keine Probleme mehr. Ich rufe nur „Ich mache Kärtchen! 2 für jeden!“
Und dann machen sie was drauf steht!
Und zwar ohne irgendwelche Tamtam!
Für mich liegt der Vorteil auf der Hand, denn ich habe mittlerweile eine Fülle an Kärtchen. Eine Auswahl. Eine Selektion. Ein Best of. Ich brauche nur kurz durch die Wohnung (im Sommer auch den Garten) zu gehen und zu schauen, was so alles zu machen ist (Bestandsaufnahme). Und sie übernehmen auf diese Art einen ordentlichen Teil des täglichen Allerleis.
Wir machen das in den Ferien und häufig am Wochenende so.
Ihr könntet natürlich die Kärtchen auch in ein Glas tun, so ihr nicht gerade gefaltete Bücher bei der Hand habt.
Was lernen sie dabei?
Nun, ich meine, das liegt auf der Hand. Zunächst einmal bekommen sie Übung in gewissen Aufgaben. Was aber vielleicht sogar wichtiger ist, ist dass sie lernen, dass im Haushalt Dinge eben immer und immer wieder anfallen. Dass man irgendwie nie wirklich fertig wird. Dass es Arbeit ist. Manchmal sogar viel. Sie akzeptieren das mittlerweile.
Sie erkennen auch, wieviel Arbeit ich leiste. Und ich muß ehrlich zugeben, dass das gut tut. Vor allem meinem Sohn will ich das mitgeben. Es ist mir wichtig, dass gerade er, als zukünftiger Mann, Haushaltsarbeiten zum einen selber verrichten kann und zum anderen auch als Arbeit anerkennt. Ich kenne viel zu viele Männer, die das nicht tun. Die immer noch „nur Haushalt“ im Kopf haben und es dabei aber nicht selber machen bzw. gar nicht einmal können.
An diesem Rad will ich durchaus auch drehen.
Immerhin haben wir 2019!
Dieser Post soll euch als Inspiration dienen, so ihr zu diesem Thema schon mal gegrübelt habt.
Eine perfekte Lösung für jeden ist sie sicher nicht.
Aber ihr wisst doch …
… durch’s Reden kommen die Leut ‚zamm!