Es ist wohl ein Jahr oder so her, da wurden meine Augen für etwas geöffnet, dass mir so nicht bewußt war. Eine Art der Diskriminierung, die mich stutzig machte.
Ich erfuhr, dass es von den großen Make Up Herstellern keiner Make Up in den Farben für dunkelhäutige Frauen anbot. Beyonce war die erste, die eine große Serie auflegte. Von weiß bis schwarz quasi.
Und ich überlegte. Es war mir nie aufgefallen. Ich könnte mich ja rausreden, dass es bei mir hier nicht allzuviele afrikanische Frauen gibt oder darauf, dass mein Farbton immer ziemlich auf der hellen Seite ist, aber der Gedanke, dass meine Nachbarin aus Afrika nicht einfach so in ein Geschäft gehen konnte/kann um sich Make Up zu kaufen …. da schäme ich mich. Ehrlich.
Anscheinend muß frau dafür in ein spezielles Geschäft gehen. Irre.
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Und letzte Woche hat es mich dann nochmal geflasht. Die New York Times postete auf ihrem Instagramaccount eine Geschichte von einer dunkelhäutigen Ballerina und dem Dilemma, dass alle dunkelhäutigen Ballerinas damit zu kämpfen haben, dass es keine Ballettschuhe, Spitzenschuhe gibt, die dunkel sind. Nur rosa, lachs, weiß.
Sie färben die Schuhe stets per Hand ein. Aber Farbe macht die Schuhe hart und deswegen benutzen sie Make Up. Und das kommt teuer, wenn man davon ausgeht, dass solche Schuhe ja abgetanzt werden.
Erst jetzt gibt es erste Hersteller, die auch Ballettschuhe für dunkelhäutige Tänzer anbieten.
Wir haben ja keine Ahnung!
Weiß, Europa.
Vergeßt niemals, dass wir nicht bei der Startlinie standen, als das Rennen
begonnen hat. Der allergrößte Teil der Bevölkerung unserer Erde steht weit weit hinter uns.
Und wir haben dafür nichts geleistet.
Nichts.
Das mindeste, das wir tun können ist, uns dessen bewußt zu sein.
Und dementsprechend zu handeln.