gelesen KW 28 – die Fire – Bewegung

Die Fire Bewegung hat, soweit konnte ich es erkennen, nichts mit Feuer zu tun. Fire steht hier für „Financial Independence, retire early“. Frei übersetzt soviel wie „Finanziell unabhängig, früh in Pension“.

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Es geht um Menschen, die einfach früh in Pension gehen wollen. Und zwar wirklich früh (mit 40 Jahren in etwa). Sie sehen den Sinn des Lebens bzw. der Weg, der uns allen vorgegeben wird, als nicht den ihren an. Ausbildung, Berufsleben, Pension. Das ist unser Leben, wenn man es in Schlagworte fassen würde wollen. Und weil wir ein konsumorientiertes Leben führen, müssen wir viel arbeiten und lange noch dazu, um all das Geld zu verdienen, dass wir brauchen um all die Dinge kaufen zu können, die wir so gerne haben wollen.

(ui, ich habe wohl einen etwas bissigen Unterton .. naja, ihr schafft das)

Die Anhänger der Fire-Bewegung gestalten ihr Leben anders, soll heißen, sie planen es anders. Da Konsum nicht im Vordergrund ihrer Happiness steht, brauchen sie für ihren Alltag nur das Geld, dass sie zum Überleben benötigen. Miete, ja, aber eben keine 200m2 mit Terrasse in Traumlage .. und U-Bahnnähe. Fahrrad statt Auto, reparieren statt neu kaufen. Aufpassen auf den ökologischen Fußabdruck. Diese Richtung.

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So errechnen sie den Betrag, den sie im Monat zum Leben brauchen. Und dann rechnen sie hoch (es gibt offensichtlich Rechenmodelle dafür im Netz zu finden). Sie rechnen also hoch auf jenen Betrag, den sie zusammensparen müssen um eben vom ERTRAG dieses Betrags leben zu können. Die magische Zahl lautet 4%.

Das bedeutet auf ganz weit weg von irgendwelcher finanziellen Erklärtechnik: du musst einen Betrag x zusammensparen. Diesen Betrag x veranlagst du dann (Aktien und derlei *schwirrimkopf) und zwar so, dass du jährlich 4% Zinsen einstreichen kannst. Der Betrag x bleibt unberührt und arbeitet an deinen 4% fürs nächste Jahr und du, du lebst dann von den 4% für ein Jahr.

Von welchen Beträgen reden wir da? Naja, es beginnt wohl so bei 500.000 Euro. 600.00 Euro schon eher. 1 Million ist auch nicht schlecht. Aber mehr braucht es eigentlich nicht (hehehe) und schon kann man mit 38 aufhören zu arbeiten.

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D.h. diese Leute arbeiten bei vergleichsweise niedrigen Lebenserhaltungskosten solange bis sie ihren individuellen Betrag x beisammen haben und dann hören sie auf zu arbeiten und leben.

PAUSE

Jetzt kann man kritisieren oder finanziell fachargumentieren, dass man 4% jedes Jahr ja gar nicht gesichert annehmen kann (der „Markt“ .. Augenverdreh‘).

Oder: Wie das denn so ist mit Familienplanung.

Wohlgemerkt: diese Leute sind durchaus gewillt zu arbeiten, aber eben nicht als Lebenszweck. Sie arbeiten auch ab und dann, wenn sie schon in ihrer Pension sind. Sie freelancen halt mal hier mal da. Im extremen Notfall haben sie zudem ja noch das Geld auf der Seite, das den Grundstock für ihr Leben bietet. Was soviel bedeutet wie, dass sie sogar in einem „Notfall“ durch dieses Geld Zeit gewinnen würden um einen Job zu finden.

Es sei an dieser Stelle aber auch erwähnt, dass es Familien gibt, die so leben. Die Kinder haben dann halt kein iPhone am Ohr und auch nicht die aktuell hippsten Sneaker an den Füßen.

Frech sind die sicher trotzdem. 😉

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Ich fand diesen Artikel (gelesen in der Süddeutschen – Bezahlartikel mit dem Titel „Ihm reicht’s“) dahingehend interessant, als er mir bewußt gemacht hat, dass es für uns neben dem klassischen Ausbildung – Arbeiten – Pension – Modell eigentlich nicht wirkliche eine attraktive Alternative gibt.

Okay, okay da wäre noch hübsch sein – reich heiraten – den Rest des Lebens shoppen oder

Erben – jemanden Hübschen heiraten – dem dann beim Shoppen zusehen

Alles nicht wirklich Wege, die man sich aussuchen kann

oder will.

Fire scheint zwar eine harter Konsumentzug,

aber für den einen oder anderen kann ich mir vorstellen,

dass sowas funktionieren kann.

Ich hätte gerne noch weiter Modelle.

Ich finde das interessant.