Stadt und Land im Februar Teil 2 – die Öffis

Ganz kurz und vorab: wenn ihr ganz runterscrollt findet ihr die Verlinkungen der weiteren Teilnehmerinnen. Und ich sage es aus vollem Herzen: DA IST REICHLICH LESENSWERTES dabei! Ich werde regelmäßig, geplant ist wöchentlich, posten, weil ich das halt mal so machen werde und ich werde an das Ende jedes Posts alle Verlinkileins reinkopieren, somit braucht ihr nie suchen nach dem zu euch passendem Post. Klar?

Gern geschehen!

Nachdem ich ja letzte Woche die 4rädrigen Blechkisten im Fokus hatte, sind heute die ÖFFIS dran.

Und zwar hier bei mir. Mitten in Wien

Die nächste Bim-Station ist von mir keine 100 m entfernt. Die nächste U-Bahn Station vielleicht 250 m. Weiß ich meine Strecke mit U-Bahn, Bim und Bus gut zu planen, sind die Öffis von der Zeit her nicht leicht zu schlagen. Zumindest von niemandem mit mehr als 2 Rädern.

Ich fahre gerne Bim. Da ich stets fahre, nachdem alle im Büro sind, kann ich es genießen. Da ist dann ausreichend Platz. Leer ist die Bim für gewöhnlich aber nie. Fahre ich nach dem Morgenstau, dann fahre ich gemeinsam mit einer illustren Mischung aus meist recht schicken Pensionisten, ein paar abgekämpften Kleinkindmamas mit Kinderwagen, einer Riege von smartphonefixierten Studenten und NATÜRLICH der üblichen Zahl an Pflichttouristen.

Ich kenne meine Strecken, die ich regelmäßig fahre und wo ich auch hinmuß, es dauert nie wirklich lange. U-Bahn fahre ich auch häufig, allerdings nicht so gern. Der Grund: ich bin eine aus-dem-Fenster-Schauerin. Das geht übertags eben besser als unten.

runter zur U-Bahn, rauf zur Oper

Bim fahren ist auch eine wunderbare Gelegenheit die Mitmenschen zu studieren. Immer wieder fallen mir Dinge auf, die ich einfach mag.

Beispiel – abends an einem Theater vorbeifahren:

Hihi, es ist ja an sich klar, was dann kommt. Fährt man abends an einem Theater oder der Oper vorbei, dann kann es leicht passieren, dass sich die Abend- und Nachtmischung an Bimnutzern plötzlich rapide verändert.

Dann steigen nämlich ein paar Bims hindurch stetig Leute ein, die 1. schick angezogen sind (Perlenkette und Lidschatten für die Damen, die Herren frisiert und mit Mantel .. ich erwähne frisiert, weil es auffällt, dass sie frisiert sind! 😉 2. die im Schnitt älter sind, als der Rest, der zu dieser Zeit unterwegs ist und die 3. in den allermeisten Fällen diesen Gesichtsausdruck haben, den man eben hat, wenn man gerade aus einem Konzert oder einer Musical-Aufführung kommt. Egal welche Musikrichtung. Man ist auf eine eigene Art high.

Da steigen also ein paar frisierte Herren mit ihren Perlenketten-Damen dezent high in eine Bim voller Mittzwanziger ein, die ihrerseits gerade dabei sind, auszudiskutieren in welche Bar sie als nächstes einfallen werden.

Ich könnte Johlen vor Grinsen.

Beispiel – die zwei Busse

Grundsätzlich gilt für Busse in Wien das Faszinosum, dass sie gerne knapp hintereinander kommen. Aufgrund des Verkehrs ergibt sich das offensichtlich immer wieder. Die Intervalle zwischen ihnen sind nicht so groß und dann … kommen sie sich halt mal näher.

Trotzdem fahren 80% der Busmitgenommenen dann immer mit dem ersten Bus. Der zweite ist häufig so leer, dass man ihn als fahrendes „Ätsch“ an die gequetschte Masse in Bus 1 betrachten kann.

Tja.

Ich muss mal einen Post schreiben über die Mistkübeln in Wien! 

Natürlich habe ich eine Jahreskarte. Kostentechnisch unschlagbar und superbequem. Ich kann überall einsteigen, muss nie an den Fahrschein denken. Nie wieder ohne!

Und natürlich bin ich auch schon häufiger mal Schwarzgefahren. Also vor ewig. Längst verjährt. Wie gesagt; Jahreskarte. Schwarzkappler nennt man in Wien die Kontrolleure, die hie und da mal auftauchen und einem, auch wenn man Jahreskartenbesitzerin ist, ein wenig den Puls hochschnellen lassen. (Bin wohl in meiner Studentenjahren konditioniert worden .. wobei da hatte ich ja eine Studentenkarte … seufz! wasweißich)

Die Anzeigen, die mag‘ ich!

Wichtig und ganz im Konzept für die Zukunft sind Car Sharing Optionen. Soll heißen, es gibt mittlerweile mehrere Anbieter und man kann, wenn man denn Mitglied ist, um erstaunlich wenig Geld das bißchen Autofahren, das man in der Stadt halt ab und dann braucht.

Es gibt sogar ein Jahreskarten/CarSharing Paket.

Laut dem Newsletter von Car2Go beträgt die durchschnittliche Fahrt eines ihrer Autos maximal 10 Minuten und kostet dabei so um die 3,50 Euro. Und der Großteil der Autos steht nicht länger als 30 Minuten irgendwo rum, bevor es wieder einen neuen Fahrer hat und unterwegs ist.

Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, ob die Leute es über die Jahre annehmen werden, allerdings denke ich schon, dass zumindest für einen Teil der städtischen Bevölkerung das autofreie Leben geschrieben steht. Man braucht es nicht wirklich. Zumindest nicht für immer.

(Kleinkindphase oder Vielkopffamilie kann ich mir schwer vorstellen im Carsharing)

Erwähnenswert ist noch, dass sich die Distanzen zwischen den Stationen original wienerisch finde.

Ich habe mal ein Semester in London studiert und mich völlig verheddert, weil ich die Zeiten und die Distanzen komplett falsch eingeschätzt habe.

In Wien ist es nämlich so:

Man sieht, wenn nicht gerade eine Kurve dazwischen liegt, die nächste Station beinahe immer. Die liegt nämlich so nah, dass, wenn man die Bim oder den Bus verpasst (also so richtig unangenehm knapp vor der Nase), dann kann man mit ein wenig Ampelglück (auch die Bim muss stehen bleiben) und ausreichender Fitness ziemlich problemlos zur nächsten Station sprinten und dann die eben verpasste Bim dort besteigen.

Easy.

In London wäre das unmöglich.

Ich mag die Öffis.

Eigentlich.

Hier die Ankündigung für die Stadt – Land Serie.

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