gelesen KW 6 / 2018 – SpaceX und der van Allen Gürtel

Bingo! Science Stuff! Ich liebe es, wenn mal was anderes in den Nachrichten als der übliche Weltuntergang. Und besonders liebe ich es, wenn dabei das Weltall eine Rolle spielt.

🙂

Die Firma SpaceX hat ihre neue Trägerrakete getestet. Eine Trägerrakete, die wiederverwendbar sein soll. Also demnach nicht ins Meer stürzt, wenn sie leergebrannt ist, nein, diese Trägerrakete fliegt einfach wieder zurück und landet dann. Soweit der Plan.

Dies war der Test.

Und wie man in mehreren Videos nachsehen kann, hat das auch atemberaubend geklappt. Ganz ehrlich, wenn euch das kalt lässt, wie die beiden Booster mehr oder weniger zeitgleich nebeneinander landen, dann seid ihr hier falsch 😉

Raketenstart etwa ab Minute 21

Wahnsinnslandung der Booster etwa ab Minute 29

Okay. Testflug Trägerrakete. Für gewöhnlich, so habe ich gelesen, werden bei Tests nur Betonblocks oder derlei nach oben geschossen. Denn falls was passiert, eh klar. So ein Satellit ist ja schließlich nicht Massenware. Ergo Betonblock.

Ist man ein millionenschwerer Nerd, dem auch noch die Firma Tesla gehört, dann schießt man sein Cabrio ins All. Das ist zwar für so manchen ein wenig verstörend, ich für meinen Teil finde das so viel mehr menschlich und so viel mehr .. zum Schmunzeln. Zur Zeit schwirrt um die Erde eben jetzt ein rotes Cabrio .. und hier geht es auch gleich weiter.

Diese Cabrio hat ja Computer und so an Bord. Zudem sitzt es ja auf dem Spitzl von der Trägerrakete. Naja und wenn man schon mal Messgeräte aufs Geratewohl nach oben senden kann, dann will man doch auch messen wiewaswo … klar.

Soweit, so Cabrio. Dieses Auto fliegt jetzt um die Erde und zwar in einem Orbit, der es in sich hat. Für gewöhnlich fliegt alles, was irgendwie funktionieren soll in einem Radius um die Erde, der sehr klein ist. Sprich ein paar hundert km (ISS – 400 km).

Wer nahe genug am Mutterschiff dran bleibt, kann zum Schutz gegen alle möglichen Strahlungen das Erdmagnetfeld nutzen.

Sehr praktisch.

Überlebensnotwendig.

Weiter:

Mars ist das Ziel. Mars ist wirklich weit weg (also in Menscheneinheiten gedacht) und naja, da kommt diese ganze Strahlungsgeschichte jetzt wie so ein Spielverderber daher.

Und weil seit den Trips zum Mond auch schon ein Zeitl vergangen ist und wir dieses Mal dann auch Computer mitschicken werden, die mehr als 50 MB RAM haben (oder waren die komplett mechanisch damals… ich glaub’s ja fast) also da nutzt man jetzt dieses rote Cabrio und läßt es ein paar Runden im Van Allen Gürtel drehen.

Der Van Allen Gürtel ist echt eine Scheißgegend, wenn man sich’s nicht auf Radioaktivität steht. Ehrlich.

Da kann man sich in manchen Gegenden schon die mehrfache natürliche Jahresbelastung auf der Erde in einem Tag abholen. Was das mit einem Menschen anstellt, wissen wir gar nicht so genau. Dass es uns nicht gut tut, steht allerdings fest.

Die lila Gegend (Van Allen Gürtel) ist wenig lebenswert.

Die NASA hat jetzt SpaceX gebeten ein paar Tests zu machen wie es denn dem Auto und den Computern  nach ein paar Tagen in dieser Strahlungszone geht.

Also da geht’s nicht drum, ob der Lack unter der extremen Bestrahlung leidet, mehr darum ob der Computer noch weiß, dass er immer stets fragen sollte „sind sie sicher, dass sie dieses File löschen wollen?“

Ich für meinen Teil habe darüber nachgedacht, was ich denn ins All schicken würde wollen. Also, dieses Auto wird dann Richtung Mars geflogen werden und dort vermutlich bis auf ewig um denselben herumkreisen, wie ein ewig Parkplatzsuchender … 😉

Wenn ich Auto auch besser finde als Betonklötze, so ist es doch ein wenig Midlife-Crisis behaftet und wie soll denn ein zufällig vorbeikommender Alien, die Selbstironie erkennen?

Meine Nähmaschine geb‘ ich nicht her, die scheint mir halt auch ein wenig zu klein. Spontan denke ich an so einen Luftmatratzeninsel-mit-Palme. Klar, die müsste man verstärken, von wegen Zerplatzen oder so, aber Luftmatratzeninsel fänd‘ ich cool.

Was würdet ihr raufschicken?

Info dazu:

SpaceX – Falcon Heavy

Van Allen Gürtel – Wikipedia

der Standard

FAZ

Und zum Spaß auch

Stephen Colbert