gelesen KW 9 – Radfahren in der Pandemie

 

Mehrfach bin ich in den letzten Monaten über Artikel gestoßen, die sich der Tatsache widmeten, dass die Bewohner von Großstädten immer mehr auf das Fahrrad umsteigen.

Und das in einem Ausmaß, das Bedeutung hat. Immer wieder wird dabei Paris erwähnt. Die Stadt hat sich dort ehrgeizige Ziele gesetzt und im Moment schaut es so aus, als wären die auch erreichbar. Es wird demnach viel Rad gefahren in Paris. Und in den Lockdowns war das sogar richtig schönes Fahren.

Hier in Wien ist das sehr ähnlich. Stellt man sich hierzuorts morgens an einen der Radwege, die in die Innenstadt hineinführen, dann wurde man Zeuge einer nicht endenwollenden Fahrradschlange von Bürohengsten und – innen ;-). Die Räder selbst dazu stylen sich von sportlich mit Ehrgeiz bis hin zu praktisch mit Körbchen hier und da und mit ein paar Blümchen drin. Alles zu sehen. Es ist ein kunterbunter Haufen an Innenstadtbüroradlern.

Aufgrund der großen Nachfrage, stieg sogar der Preis für Räder, genauso wie die Wartezeit auf das Wunschrad. Ersatzteile waren schwer zu bekommen. Alle fuhren mit dem Rad. Der Markt ächzte.

Nun kann man ja in Zeiten von Klimakrise und so wahrlich nix dagegen habe, wenn ein paar Tausend Leute anstatt mit dem Auto mit dem Rad fahren, deswegen ist mir der Unmut, der den Radfahrern doch immer wieder entgegenschlägt, nicht ganz begreiflich.

Und bitte kommt mir nicht mit dem Thema, dass da ein paar Raser dabei sind, die die Straße für sich einzunehmen versuchen. DAS Thema habe ich nämlich hier schon mal abgehandelt.

Kurz: Arschlöcher gibt es immer. Egal ob im Auto, zu Fuß oder .. wie hier .. am Rad. Das hat aber mit dem Arschloch zu tun und nichts mit dem Rad. Ende der Debatte.

Persönlich finde ich die Sache generell interessant. Dieser Wechsel in der Mobilität, der sich in den großen Städten Europas abzeichnet. Überschrift: „The big Bikerei!“

Falls ihr am Land lebt: Dies ist kein Fingerzeig auf die Autoabhängigkeit jener, die nicht in einer Großstadt leben. Mir ist sehr bewußt, dass es am Land anders ist. Das ändert aber nichts daran, dass der Wechsel in der Stadt gerade passiert. Dort geht das verhältnismäßig einfach. Und wird wohl auch durch die Pandemie angefacht. Da kann man ja auch von außen zusehen. Nichts ist so stetig wie die Veränderung … wer hat das nochmal gesagt??

 

 

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