Auf Zehenspitzen durchs Kinderzimmer!

Nun verhält es sich ja so, dass Mütter alle gleich sind. Also nicht komplett, aber dann in bestimmten Bereichen eben doch. Ich bin zum Beispiel gerade durch das Zimmer meiner Kinder gegangen und da lagen sie dann. Süß, schlafend, riesig irgendwie und so friedlich (es ist ein Wochenendmorgen.) Ich bin kurz stehen geblieben und habe geschaut. Auf meine Kinder. Und in ein paar Sekunden blitzten sie mir als Baby, als krabbelndes Sabbermonster, als Schulanfänger, lachend, weinend, hüpfend und eben .. schlafend durch den Kopf. Und alle Gefühle dazu. Ganz blitzschnell. Das Leben meiner Kinder. So, wie ich da stehe, in ihrem Zimmer an einem Samstagmorgen in der Hitzewelle, als ich die Fenster aufmache, damit es wenigstens einen Hauch von Frische für sie gibt.

Jede Mutter kennt das. Diesen Moment des Innehaltens, diesen Stop und das Schauen. Das Schauen auf die Kinder. Was fühle ich mich erwachsen in so einem Moment, was fühle ich die Verantwortung, den Stolz, die Hingabe. Ich schreibe absichtlich nicht Liebe, weil ich in diesem Moment nicht liebe, sondern weil ich spüre, dass ich alles geben würde, alles gebe für diese Wesen. Ich will erwachsen sein für sie, ich will die Verantwortung für sie haben, solange es geht, damit eben sie sie nicht zu tragen brauchen. Damit sie so da liegen können und friedlich schlafen. Die Kraft des Lebens wird sie schon noch einholen. Das kann ich nicht verhindern. Ich weiß das. Wir alle wissen das. Einatmen. Ausatmen.

Und dann tipsel ich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.
Jede Mutter kennt das.