Aus dem Leben – Die Veränderung des Abends

Ich bin baff!

Die Bim war voll. Es war 23:00 Uhr. UND DIE BIM WAR VOLL!

Na gut, ich fange vorne an.

Was hat sich nicht alles verändert in meinem Leben!

Erst bekam ich ein Kind. Das hat ja schon viel verändert. Meine Welt stand Kopf. Aber irgendwie ging es noch. Es war ein Leben, das dem Vor-Kind-Leben in gewissen Abschnitten noch glich. Nur eben mit einem Kind.

Ich konnte schon mal ausgehen. Freunde treffen. Alles war etwas schwieriger, aber es ging.

Und dann habe ich noch ein Kind gekriegt.

Und damit ist es dann passiert. Schlagartig hatte ich ein Familienleben. Auf Parties ging ich so gut wie nicht mehr. Wie denn auch? Um ehrlich zu sein, hatte ich sowieso keinen Bock drauf und auch gar nichts Anzuziehen. 😉

Lange Aufbleiben? Wie denn? Ich habe jahrelang nicht durchschlafen dürfen. Ich habe gepennt, wann es mir gegönnt wurde. Ich habe nicht nachgefragt. Ich war müde.

Intellektuell anspruchsvolles Spätabendprogramm im TV? Wozu? Man kann’s ja aufnehmen und über Jahre speichern und irgendwann löschen, wenn es einem nicht mehr wichtig erscheint.

Jaja.

Ab zwei Kindern ist es vorbei mit dem Versuch, das aufrecht zu erhalten, was vorher war. Das Wunderbare daran ist, dass man gar keine Zeit hat es zu vermissen oder in irgendeiner Weise viel darüber nachzudenken. Man steckt ja sowieso bis über die Ohren in Windeln, ersten Zähnen und Trotzkrisen. Das Leben war nie so voll, nie so fordernd und nie so spannend

So wie es sich eben für anständige Eltern gehört haben also auch wir die ersten Lebensjahre unserer Kinder ab 17:00 Uhr zu Hause verbracht. Tagaus, tagein, für ein paar zarte Jahre und wir haben gar nicht mehr daran gedacht, wie das ist in einen Kinofilm zu gehen, der erst um 20.30 anfängt. Warum denn auch?

Schicke Schuhe? Nun ja, ich hatte welche für’s Büro, aber um ehrlich zu sein ist die Spielplatztauglichkeit von High Heels auf der nach oben offenen Basic-Kiddy-Equipment-Skala eine flache Null. Auch kann man kleine Windelknirpse in managementfähigem Bekleidungsequipment nicht schnell genug einholen bevor sie dem auf die Straße kullernden Schnuller hinterherhappen.

Die verantwortungsvolle Mutter hat daher gar keine Wahl als in flachen Schuhen den Kinderwagen zu schieben (zudem muß man mit High Heels auch die Kinderwagerlhöhe jedesmal umstellen, wenn man unangenehmes Stechen im Rücken langfristig vermeiden will)

Wie dem auch immer sei, zum Basic-Mami-Equipment gehören neben passendem Schuhwerk auch die minimale Stunden-Anzahl an Schlaf. Nicht für die Schönheit (Buahahaha, schenkelklopf*), nein, schlicht um die Reaktionszeit auf einem überlebensnotwendigem Niveau zu halten.

Und so kommt es, dass man dann nach Jahren einmal ein paar Bloggerinnen trifft und anschließend um 23.00 Uhr, mit großem Staunen, weit offenem Mund, ebensolchen Augen und den obligaten flachen Schuhen in einer bummvollen Bim sitzt und vor sich hinmurmelt.

„Es ist elf! Es ist elf! Und die Bim ist voller Menschen! Pfoah!“

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