Wochenrückblick: Vom Anfang der Sommerferien oder BORIS vs. BASTI

Wer von euch zufällig gedacht haben sollte, dass ich die letzte Woche auf Urlaub war, am Strand, im Wald, am See oder so, die hat doch geirrt. Wie ja neulich schon erwähnt, wird unser Pubertier demnächst ausziehen und ich habe die letzte Woche damit verbracht in meiner „Baufrau“ – Funktion die Wohnung einen Schritt voran zu bringen.

Was genau gesagt bedeutet; ich habe ausgemalt. Decke inklusive. Das muss ich unbedingt extra erwähnen, weil diejenigen unter euch, die schon mal die Decke gepinselt haben, wissen, was das für eine elendige Hack’n ist. Ich war also hochgradig aktiv. Zuerst mal saubermachen, abkleben – gehört definitv nicht zu meinen Lieblingsaufgaben – wieder aufräumen (immer steht was rum in so einer Baustelle – irre – Küche nix dagegen) und dann Farben raus und los.

Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden und auch mit meinem Kräftemanagement. Wie jede vernünftige Frau neige ich ja zur körperlichen Selbstausbeutung. Aber weil ich schon 50 Jahre am Buckel und die damit einhergehende Lebenserfahrung habe, wusste ich dieses mal meine Kräfte gezielt einzusetzen, mein Know-How über die einzelnen Arbeitsschritte mal so richtig zu nutzen und ausgiebig Pausen und Erholungsphasen einzuplanen.

Denn, es versteht sich von selbst, die Familie verlangt nach 100% Mama .. und zwar trotzdem. Es war hier ja die erste Ferienwoche. Sprich die Tochter will Erholung – völlig zurecht, die hat echt geleistet und geliefert, faule Ferien somit 100% okay. Aber das bedeutet eben auch, dass die „Mama“-Rufquote zumindest eben in Woche eins etwas steigt und bei mir Zusatzarbeit kreiert. Meine kleine Miss muss sich erst auf Ferienmodus umstellen. Und – auch hier kommt meine Lebenserfahrung ins Spiel – das dauert eben ein paar Tage. Als pflichtbewusste Frau Mama bin ich da aber ganz dabei. Das habe ich diesmal schon vorab für mich klargemacht und bisher ganz gut durchgestanden. Ich sag‘ das hier so explicit, weil ich nur zu gut weiß, dass die Eine und/oder die Andere da grundlegend energetisch an die Wand fährt. Wir kennen das alle. Isso. Muss frau lernen und dann halt auch umsetzen. Nicht immer leicht.

Zur Erholung habe ich Nachrichten konsumiert. Das klingt unmöglich, ist aber trotzdem so. Ich gebe ehrlich zu es enorm genossen zu haben, wie über dem britischen Boris die Wellen gebrochen sind. Ich war aktiv am Podcast hören, am Nachrichten lauschen und ständig auf den Webseiten des „Guardian“ und der BBC … einfach weil’s so schön war.

Wir hier in Österreich hatten ja auch einen Populisten gewählt. Wobei ich immer noch der Meinung bin, dass er unrechtmäßig ins Bundeskanzleramt eingezogen ist (Anmerkung: Sie hatten die Wahlkostenobergrenze beinahe um 100% überschritten. Scherz ohne, das ist unlauter und sollte einfach nicht mit dem Sieg bei der Wahl belohnt werden. Punkt.) Auf jeden Fall kennen wir hier nur zu gut, wie das ist, wenn einer an der Macht mit Dauerablenkungsmanövern von den eigenen Fehlern abzulenken versucht .. und es auch schafft. Der Boris war da noch um ein paar Stufen besser als der Basti. Zugegeben, er war und ist bis heute auch um einiges unterhaltsamer. Das macht wohl schon auch was aus.

Eine empfehlenswerte Zusammenfassung der Geschehnisse rund um den Premier liefert die New York Times in ihrem Podcast "The Daily". Auf englisch

Naja, und die Hearings zum 6. Jänner 2021 in den USA, das Abtreibungsverbot und die juristischen Blüten und tragischen Geschichte, die das so mit sich bringt. Ich nehme Nachrichten zur Zeit mit einem sehr humoristischen Zugang auf. Bis auf die Ukraine. Das geht natürlich nicht. Aber dadurch, dass ich den Rest als absurde Zurschaustellung von Skrupellosigkeit und Unprofessionalität nur mehr mit einem „Grandios. Solchen Scheiß kann sich ja der zugekokste Schriftsteller nicht ausdenken!“ hinnehme, habe ich die Kraft mit ehrlicher Anteilnahme die Nachrichten aus der Ukraine zu ertragen.

Und dann ist da noch der kommende Winter. Mal ganz abgesehen, dass das Herrichten der Pubertier-Wohnung einiges von unserem Ersparten verschluckt (aber dafür hat man’s ja), ist jetzt eine Gasnachrechnung ins Haus geflatter. Auch nicht ohne. Und in Anbetracht der Vorhersagen, dass das mit dem Gas- und Strompreis im Winter noch ganz andere Blüten bringen wird, habe ich beschlossen in Teppiche und Wollpullover zu investieren. Ja, genau. Ich mache mir schon Gedanken, wie ich meine Familie durch einen Gas-Spar-Winter bringe.

Aber eigentlich bin ich immer noch recht frohen Mutes. Das Ausmalen ist gut geworden und in den kommenden Tagen kommt dann … Achtung *kreisch … die KÜCHE!