Heute belästige ich euch mit einer womöglich kurios anmutenden Beschwerde der äußerst ironischen Art. Verzeiht mir!
Ich bin innerlich zutiefst enttäuscht von der unglaublich platten Einfallslosigkeit der Diktatoren in der Welt. Und damit möchte ich jetzt wahrlich nicht deren Foltermethoden ins Rampenlicht rücken, sondern die immergleiche langweilige Reichtumsvorstellung.
Ehrlich? Da unterdrückst du Millionen von Menschen, versetzt alle im Land in Angst und Schrecken, damit niemand sich traut auch nur zu träumen von einer anderen Welt und dann erweist du dich als das trottelige Opfer aller Marketingheinis dieser Welt und ramschst deine Garage voll mit Ferraris und Lamborghinis und was weiß der Kuckuck noch wie sie alle heißen?
Du stopfst dir die Louis Vuitton Koffer in jede Ecke deines Palastes, der natürlich in der immergleichen Farbpalette daherkommt. Grün findet man da eher nicht so häufig. Gold, weiß, schwarz und Kaisermantel-rot.
Oida!
All diese Diktatoren und ihre Kumpani erweisen sich als erschütternd einfaltslos und platt. Man kann sie offensichtlich steuern indem man ihnen verkauft, dass man nur wirklich reich ist, wenn man die oben erwähnten „Luxus“-Güter besitzt.
Mit den bekannten Handtaschen, die soviel Kosten wie ein Kleinwagen und die doch nur Schlüssel, Handy und Taschentücher transportieren können, wie jedes stinknormale Papiersackerl auch.
Männer fahren gerne auf Autos ab. Autos in die man kaum einsteigen kann, mit denen man weder die Familie noch eine Kiste Mineralwasser transportieren kann. Autos, die nach einen Psychiater schreien und die jedem, an dem mann dann auffällig laut vorbeifährt (eigentlich vorbeistaut!) mitteilen, dass man nicht die Intelligenz besitzt, das Geld, das dieses Auto gekostet hat, in die entsprechende Therapie zu stecken.
Immer, wenn sich die Türen zu den „Heimen“ dieser Menschen öffnen, offenbart sich dasselbe Bild: Protz und die dazugehörige Unsicherheit gerne gepaart mit schlechtem Geschmack (und darüber brauchen wir nicht streiten). Genau diese Kombination steht für die totale Ersetzbarkeit. Nichts an diesen Menschen ist speziell.
Sie sind alle sturzfad. Womöglich gefährlich, aber halt wirklich fad.
Um im grenzenlosen Reichtum Individualität zu entwickeln muss dieser dann wohl schon mit einer Historie versehen sein. So finde ich (und ich bin kein Fan) die Mitglieder der britischen Königsfamilie eher originell. Charles ist wohl tatsächlich sowas wie der erste Biobauer ohne dabei jemals einen Traktor gefahren zu haben und Camilla vermittelt mir ja immer noch, dass sie eigentlich lieber in Ruhe auf ihrem Landsitz abseits des royalen Lebens ihr Pferde betreuen würde. So wie es ja auch die Queen lieber gemacht hätte. Und das bitteschön im handelsüblichen 20 Jahre alten Barbor Jacket. Hermeline sind hier mit Pflicht beladen, nicht mit Luxus.
Auf jeden Fall transportieren die Royals Reichtum ohne dabei als Markenbotschafter durch die Welt zu tingeln. Kein Vergleich mit der Not-zur-Schaustellung des Reichtums, wie man ihn eben sieht, wenn man, so wie jetzt, das Assad – Heim durchwühlt.
Und das finde ich enttäuschend. Wer will schon von einem Louis Vuitton Haserl im Ferrari unterdrückt werden. Extravaganz zeichnet sich nicht dadurch aus, dass man genau auf die Kauffallen hereinfällt, die für einen aufgestellt werden.
Ehrlich.
Es ist enttäuschend.
Anmerkung: und wenn einem dann irgendwann das Geld bei den Ohren rauskommt, dann … RAKETEN!
Oida!
Haltet mich fest!